Sonntag, 1. September 2019

VulPro Nr.12

Nach 8 Monaten Geier-Abstinenz bin ich heute endlich wieder in meine zweite Heimat nach VulPro in Südafrika zurückgekehrt!
Der Flug war diesmal wirklich erträglich, da ich auf der langen Strecke von Frankfurt nach Johannesburg eine 2er-Reihe für mich alleine hatte. Ohrstöpsel rein und fast die ganzen 10,5 Stunden verschlafen. Dementsprechend ausgeruht kam ich bei den Geiern an und konnte direkt alle Freunde und das geliebte Federvieh begrüßen. Es ist einfach schön wieder hier zu sein!!!
Obwohl die Brutsaison bereits fortgeschritten ist, haben einige Küken netterweise auf mich gewartet. Eines ist erst vor wenigen Tagen geschlüpft, ein anderes hat heute seinen winzigen Schnabel mühsam durch die harte Eierschale gebohrt und zwei weitere Eier sind noch im Inkubator. Ansonsten sind gut ein Dutzend weiterer Kapgeierküken aller Altersklassen und ein Weißrückengeierküken in den Volieren verteilt.
Was für knuffige, flauschige Geschöpfe!!! Die Brutsaison zeigt hier am allerbesten, wofür sich die harte Arbeit bei VulPro lohnt! Die Brutpaare hier sind nämlich alles gerettete Geier, die leider nicht mehr in freier Wildbahn überlebensfähig sind. Viele von ihnen haben amputierte Flügel nach Kollisionen mit Stromleitungen oder wurden so stark vergiftet, dass sie sich davon nicht mehr vollständig erholen konnten. Andere Geier haben ihr Scheu vor Menschen verloren, was ebenfalls sehr kritisch ist. Bei VulPro haben sie ein schönes Zuhause gefunden und ihre süßen Küken können eines Tages in die Freiheit entlassen werden, um zum Bestand ihrer Art beizutragen.
Die Proportionen von Geierküken sind einfach herrlich. Vor allem diese riesigen Füße im Vergleich zum Rest des Körper.
Flausch pur!
Im Hospital Camp befindet sich derzeit ein Adler und ein Kapgeier. Der Kapgeier hat leider ruinierte Flügel und einen zu hohen Bleigehalt im Blut.
Da er sich sehr einsam fühlte, machten wir schnell einen Bleitest, um den Erfolg der Medikamentenbehandlung zu untersuchen. Tatsächlich war der Bleiwert so weit runtergegangen, dass wir den Geier in die Rehab-Voliere zu seinen Freunden entlassen konnten.
Leider wird er dennoch nie wieder so vollständig genesen, dass er freigelassen werden könnte.
In Gemeinschaft erholt es sich am besten!
Nach dem freudigen Wiedersehen mit Kerri und allen Angestellten sowie dem netten Kennenlernen neuer Helfer, habe ich mich total über das Willkommensgeschenk in meinem Zimmer gefreut: Eine nette Nachricht und mein Lieblingsschoko!
Abends gab es sogar eine leckere Ration Sushi! Ich bin mir sicher, dass die nächsten zwei Wochen wieder spitze werden!!!

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