Sonntag, 27. Oktober 2013

Geier im Burgers Zoo

Während meines Geierjahres hatte ich viele neue Leute kennengelernt. Darunter auch einen netten Waliser auf Hawaii, der mich dieses Wochenende besucht hatte. Eines der Ausflugsziele: Die Geier vom Burgers Zoo in Arnhem!
In der dortigen Wüstenhalle leben zwei Truthahngeier, die dort frei umherfliegen können. Wie immer saßen sie die meiste Zeit hoch oben auf ihrem Lieblingsfelsen.
Immer in Griffweite: Ein abgenagtes Dino-Aas.
Die Truthahngeier werden von den meisten Besuchern gar nicht beachtet, wenn sie nicht gerade ausnahmsweise quer durch die Halle fliegen. Heute blieben sie auf ihrem Felsen, pflegten ihr Gefieder und breiteten sonnenbadend ihre Flügel aus, wenn die Sonne ausnahmsweise auf das gläserne Hallendach schien.
Die zwischenzeitlichen Sonnenstrahlen ausnutzend ging es schnell zur großen Geiervoliere nach draußen, wo die Wege vom vorherigen Regenguss noch patschnass waren. An einer Seite der sehr langen und großen Geiervoliere gibt es eine Holzwand mit Sehschlitzen, durch die man besser in die Voliere schauen kann. Der Großteil der Voliere ist nämlich mit Büschen und Sträuchern umgeben, damit die Geier mehr Ruhe haben.
Blick durch die Sehschlitze auf einen der beiden Teiche innerhalb der Voliere. An den Kopfseiten der Voliere gibt es jeweils einige Holzkisten als Brutplätze. Außerdem gibt es mehrere "Metall-Nester" auf einer großen Querstange unterhalb des Volierendaches.
Diese wunderschöne Voliere teilen sich viele Gänsegeier und einige Mönchsgeier, die teilweise auch hier brüten..
Hoch oben in einem künstlichen Metall-Nest hatte es sich ein hübscher Mönchsgeier bequem gemacht. Das Nest ist bereits gut mit Stöckchen ausgepolstert. Auf in die neue Brutsaison!
An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an Katja!
Da sich die Geier überall in der Voliere versteckten, konnte ich sie dieses Mal nicht durchzählen. Mehr als zehn sind es aber allemal.
Auf einem Baumstamm putzte sich ein bildschöner, junger Gänsegeier den Schnabel.
Sein Gefieder war wie das seiner Freunde patschnass, aber das störte die Geier nur wenig.
Blick in die Voliere von der anderen Seite.
Warten auf die Sonne...
...und bei den ersten Strahlen sofort die Flügel trocknen...
In dieser Voliere gibt es meiner Meinung nach kaum etwas auszusetzen. Sie ist groß genug und beherrbergt eine angemessene Anzahl an Geiern zweier unterschiedlicher Arten. Es gibt zwei große Teiche, die sogar relativ sauber waren und ständig frisches Wasser zugeführt bekommen. Die Voliere ist größtenteils von Gebüsch umgeben. Dort, wo Besucher näher an den Zaun heran kommen, befindet sich direkt einer der beiden Teiche im Vordergrund, so dass die Geier nicht zu sehr gestört werden können. Überall sind schöne Sitzmöglichkeiten aber auch genug Platz für einige kräftige Flügelschläge. Was mich allerdings stört sind die vielen senkrechten Metallstangen, die von der Volierendecke zur Querstange herabführen und diese stützen.
Gänsegeier und Mönchsgeier haben eine beeindruckende Spannweite von knapp drei Metern. Die Stangen sind aber in einem viel geringeren Abstand zueinander. Es besteht also die Gefahr, dass sich die Geier ihre Flügel stoßen, wenn sie auf der Querstange landen oder von dieser losstarten wollen. Eine Kollision könnte leicht einen Flügelbruch zur Folge haben. Ich werde daher dem Zoo ein, zwei Bilder schicken und nachfragen, was er von meiner Beobachtung hält.
Ansonsten fühlen sich die Geier dort offenbar pudelwohl und ich wünschte viel mehr Geiervolieren in Zoos würden so schön und Geier-verträglich gestaltet sein!
In einer leider sehr schäbbigen und kleinen Voliere im Parallelgang befindet sich ein buntes Königsgeier-Paar.
Da der Regen wieder eingesetzt hatte, waren die beiden hübschen Krummschnäbel mit dem Richten ihres Gefieders beschäftigt.
Der Burgers Zoo hatte bisher große Erfolge in der Nachzucht der südamerikanischen Königsgeier erzielen können. Daher ist er auch Zuchtbuchführer.
Aber nicht nur wegen der vielen, wunderschönen Geier ist der Burgers Zoo in Holland immer wieder einen Besuch wert!!!

Samstag, 12. Oktober 2013

Bitterer Geierentzug

Nun ist das Ende meines Geierjahres "Auf den Schwingen des Geiers rund um die Welt" bereits einen Monat her und ich fühle mich noch immer nicht wieder im normalen Leben angekommen. Zwar hatte ich bereits während weniger Zooausflüge Geier besucht (Berichte werden nachgereicht), aber insgesamt habe ich mich internetmäßig und allgemein sehr rar gemacht. Damit ist jetzt Schluss, denn natürlich sind die Geier es mehr denn je wert sich für sie einzusetzen! Also nix wie in den Duisburger Zoo zu meinen Lieblings-Gänsegeiern!!!
Papa-Geier saß anfangs trotz eisiger Kälte im Teich...
...und fing nach einer Weile vergnügt an zu baden! Ich kann mich gar nicht dran erinnern, dass ich ihn dabei schonmal beobachtet habe! Ich glaube ich hatte vor meinem Geierjahr noch nie ein ausgiebiges Geierbad beobachten können!
Einmal schön das Gefieder durchtränken...
...und auf Tauchstation gehen!
Kräftig das nasse Gefieder ausschütteln...
...und den langen Hals in die Luft recken.
Fertig ist das Bad! Bei der Kälte war es kein Wunder, dass Papa-Geier sofort Richtung Sonne hüpfte, um sich das Gefieder schnellstmöglich zu trocknen.
Auch Mama-Geier schien bereits ein Bad genommen zu haben, so zerzaust wie ihr Gefieder aus der Ferne aussah.
 
Die beiden Geierkinder aus 2012 und 2013 spielten vergnügt in ihrem Gehege und blieben kaum zwei Minuten am gleichen Ort sitzen.
Es wurde umhergeflattert, mit dem vielen Marabus gespielt und immer wieder Unfug getrieben.
Immer wieder flatterte einer der Junggeier auf einen hohen Stein oder auf die großen Haufen aus Zweigen und Baumstämmen.
 
Seltener Anblick bei diesem Gewusel: Einmal alle vier Geier der süßen Familie auf einem Bild vereint!
Zwischendurch wurde sich natürlich auch immer wieder eine saftige Ration Aas gegönnt.
Geschwister am Aas.
Kletterstunde.
Etwas waghalsiger Hingegen war das geschwisterliche Spiel mit den Stachelschweinen. Immer wieder attackierten die beiden vorwitzigen Geierkinder die riesigen Stachelviecher und hüpften erschrocken weg, wenn die Stachel zu nahe kamen. Aber besonders lehrreich schienen die schmerzhaften Piekser nicht gewesen zu sein, denn schon bald kamen die Geier den aufgeregten Stachelschweinen wieder zu nahe. Tja, selber schuld!
Auch wenn das Spiel sehr niedlich aussah, kann ich nur hoffen, dass die leichtsinnigen Geierkinder vor ernsthaften Verletzungen verschont bleiben. Papa-Geier humpelt ja schließlich leider schon seit zwei Jahren, nachdem er sein Nest tapfer vor den Stachelschweinen verteidigt und sich einen Stachel eingefangen hatte. Da ist ein genüssliches Aas hack doch viel ungefährlicher!
Dieser Ausflug zu den Geier tat richtig gut, um den bitteren Geierentzug zu bekämpfen!