Montag, 29. Juni 2020

Flugshow in Avifauna

Bei meinem Besuch im Avifauna Vogelpark nahm ich auch an zwei Flugshows teil. Wegen Corona waren die Sitzplätze streng limitiert, damit es große Abstände zwischen den Besuchern unterschiedlicher Haushalte gab. In der ersten Flugshow nahmen keine Geier teil, aber in der zweiten trat ein Schmutzgeier auf. Darauf hatte ich spekuliert, denn hier wird vorgeführt, wie ein Schmutzgeier mit Steinen ein Straußen-Ei aufschlägt - genau wie in freier Natur.
Es gibt nicht viele Tiere, die Werkzeuge für ihre Nahrungsbeschaffung nutzen. Der dünne Schnabel von Schmutzgeiern ist für das Aufhacken eines harten Straußen-Eies viel zu schwach. Damit er aber dennoch an seine Leibspeise gelangt, hat der Schmutzgeier eine besondere Fähigkeit entwickelt: Er sucht sich einen Stein, den er mit seinem schnabel hochheben kann. Dann beugt er zum Schwungholen den Kopf in den Nacken, um dann mit voller Wucht den Stein auf die Schale des Straußen-Eies zu schleudern.
 
Um die harte Schale zu brechen, muss er diesen Vorgang mehrfach wiederholen. Irgendwann bekommt die Schale dann einen Sprung und der Schmutzgeier kann mit seinem Schnabel die Öffnung erweitern.
Ich finde es wirklich faszinierend ihm dabei zuzuschauen. Sowas würde ich gerne einmal in freier Wildbahn beobachten - auch wenn es mir natürlich für das ungeborene Straußenküken leidtut.
Im Anschluss an das lecker Fresschen führte der Geier seine beeindruckenden Flugkünste vor und verließ anschließend die Arena.
Bei meinem Rundgang durch den Zoo entdeckte ich nahe des großen Sees ein neues Durchlaufgehege. Dort entdeckte ich endlich die Geierperlhühner, die ich vorher bereits vermisst hatte. Die beiden Hühner hielten sich direkt neben dem Besucherweg auf und hatten keinerlei Angst. Daher konnte ich sie ganz aus der Nähe bewundern.
Während ein Huhn die ganze Zeit im Dreck liegen blieb, pickte das andere neugierig in der Bepflanzung herum. Dabei fiepten sie einige Male süß vor sich hin.
Auch ein kleiner Spaziergang durfte nicht fehlen. Sehr elegante Hühner!
Auch ein Sekretär treibt sich in Avifauna herum. Da sein Gehege etwas in der "zweiten Reihe" ist, konnte ich ihn allerdings kaum beobachten.

Wollkopfgeier in Avifauna

Gemeinsam mit den vielen Sperbergeiern und Gänsegeiern leben auch zwei Wollkopfgeier in der Geiervoliere des Avifauna Vogelpark. Bei meinem Eintreffen zupfte einer der beiden gerade an einem Fellfetzen herum. Im Gegensatz zu Sperbergeiern und Gänsegeiern machen sich Wollkopfgeier nicht gerne den Kopf schmutzig und hacken daher gerne an Haut und Fell herum, statt den Kopf in die blutigen Eingeweide von Aas zu stecken.
Das Wollkopfgeier-Pärchen ist sehr verliebt und verbringt die meiste Zeit nah beieinander.
Leider waren die Geier überhaupt nicht aktiv, so dass ich mich einfach auf eine Portrait-Serie beschränke.
Laut Schautafel unterstützt der Avifauna Vogelpark Wollkopfgeier-Projekte in Afrika.