Freitag, 29. Mai 2020

Mönchsgeier in Osnabrück

Nach acht Jahren führte mich der Zufall zum zweiten Mal in den Zoo Osnabrück. Meine Schwester hatte vor zwei Jahren entdeckt, dass dort eine neue Voliere für Mönchsgeier gebaut wurde. Auf die war ich natürlich sehr gespannt. Aufgrund der Corona-Einschränkungen musste ich das Ticket online kaufen und ein Zeitfenster für meine Ankunft vorreservieren. Einige Bereiche des Zoos waren leider gesperrt, aber zum Glück nicht die Geiervoliere.

Das süße Geierpärchen saß hoch oben in einem Baum unterhalb des Volierendaches, so dass es nicht einfach war die beiden durch die dünnen Maschen zu fotografieren. Aber da ich so lange kaum Gelegenheit hatte Geier zu fotografieren, werde ich heute einfach mal jede Schnabelbewegung dokumentieren.

Vor allem in der Vorderansicht ein süßer Anblick! Wie sehr ich Geier doch während des Lockdowns vermisst hatte!

  Einer der beiden Geier saß die meiste Zeit auf einer Art Brutplattform. Von einem kleinen Geierküken war soweit oben aber nichts zu sehen. Auch das Verhalten der Geier wies leider nicht auf Nachwuchs hin.
Das süße Geierpärchen genießt die Aussicht.
Zwischen diversen Runden durch den Zoo führte mich der Weg immer wieder an den Geiern vorbei. Allerdings änderte sich der Anblick kaum, denn sie blieben hoch oben auf ihrem Ausguck.
Für Geier ist Gefiederpflege sehr wichtig, damit sie immer schön sauber und die großen Flügel flugbereit sind.
So  sieht die neue Geiervoliere in der Gesamtansicht aus.

Freitag, 22. Mai 2020

Berlebecks Kappengeier & Co

Während ich den Tag in der Adlerwarte Berlebeck verbrachte, fanden zwei Flugshows statt. Neben anderen Greifvögeln nahmen auch Geier dran teil. Jetzt bin ich definitiv kein Freund davon Vögel welcher Art auch immer für Flugshows zu dressieren, sondern schaue mir lieber das Verhalten der Vögel in freier Natur an. Aber dennoch sah ich mir die Flugshows an, bei denen viele interessante Fakten über die einzelnen Tiere erklärt wurden. Den Besuchern ist eindeutig anzusehen, dass sie solche Informationen viel eher aufnehmen, wenn sie die Tiere vor sich in Aktion erleben, als wenn sie nur auf einer Sitzstange im Gehege hocken. Daher hoffe ich, dass die Flugshows wirklich zur Aufklärungsarbeit über bedrohte Tierarten beitragen.
Stars der Flugshow waren eindeutig die drei süßen Kappengeier, die kreuz und quer durch die Leute flatterten, auf Köpfen landeten oder zwischen den Beinen der Besucher rumflitzten.
Den Anblick dieser Geierart genoss ich umso mehr, nachdem ich in den letzten Monaten die schrecklichen Ereignisse im westafrikanischen Guinea-Bissau verfolgt hatte, wo zwischen Dezember und März über 2.000 Kappengeier gestorben sind. Die Ursache wird derzeit noch untersucht, aber gezielte Vergiftung liegt nahe. Vielen Geiern fehlten der Kopf oder andere Körperteile, was auf illegalen Handel im Rahmen traditioneller Medizin hindeutet. Mehr traurige Details dazu findet ihr natürlich hier im Geierblog.
Falkner Christian Weigert, der mich auch den Rabengeierküken vorgestellt hatte.
An der Flugshow nahm auch ein Gelbkopfgeier teil. Gelbkopfgeier leben in Mittel- und Südamerika und ich habe bisher nur sehr selten mal ein Exemplar in einem Zoo gesehen. Dieser hier hatte offenbar keine Lust auf die Flugshow, denn er hielt sich nur im Hintergrund auf und flog schnell wieder in sein Gehege zurück.
Auch ein Palmgeier drehte ein paar Runden für die Zuschauer. Palmgeier ernähren sich vorwiegend vegetarisch und gehören damit zu den Exoten unter den Geiern.
Er hat sogar ein richtig lautes Stimmorgan, das er stolz vorführte.