Heute hatte ich noch einen freien Tag bei VulPro. Den konnte ich auch gut gebrauchen, da mich jeder einzelne Muskel an die letzten zwei Tage Knochenarbeit erinnert haben. Ich glaube die Wärmflasche unterm Rücken hat gestern Abend schon gut geholfen, aber trotzdem waren die ersten Bewegungen des Tages etwas schwerfällig.
Das änderte sich jedoch kurz nach dem Frühstück, als die kreisenden Geier am Himmel fleißig Geier-Adrenalin gefördert haben. Schnell Kamera geschnappt und in das Beobachtungshaus vom Geierrestaurant gewetzt. Keinen Moment zu spät, denn es waren bereits drei Dutzend Geier am Futtern und viele weitere kamen angesegelt.
Da ich die nächsten paar Tage eine kleine Exkursion zu einer 5 Stunden entfernten Weißrückengeier-Kolonie machen werde, habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich noch einmal ausgiebig die wilden Geier im Geierrestaurant bewundern konnte. Zum Höhepunkt hin konnte ich gut 100 Kapgeier zählen.
Die Ausbeute an Sichtungen markierter Geier war heute besonders groß.
Auch die ein oder andere Streiterei konnte ich bestaunen, obwohl es in diesem großflächig verbreiteten Geiergewusel schwierig war sich auf einzelne Geier zu konzentrieren.
Die beiden kahlen Stellen am unteren Ende des langen Geierhalses werden auch als "falsche Augen" bezeichnet und sollen Rivalen abschrecken. Normalerweise sind sie unter Federn versteckt. Ist ein Geier aber wütend und aggressiv, dann zeigt er diese eigentlich bläulichen, kahlen Stellen und man kann zusehen, wie sie sich mit zunehmender Aggression rot verfärben. Dieser Kollege schaukelt sich gerade richtig hoch, wie man an den halb blau, halb rot verfärbten Stellen erkennen kann.
Die Geier zerrten die verschiedenen ausgelegten Kadaver in alle Richtungen über den Futterplatz, so dass sich mehrere große Geieransammlungen bildeten. Die schüchternen, friedlicheren Geier warteten hingegen in sicherer Entfernung ab, ob nicht irgendwo ein paar Aasbröckchen für sie abfallen, ohne dass sie diese hart erkämpfen müssen.
Aas hack!
Die Spannweite von Geiern ist einfach beeindruckend! Ca. 2,70 m schafft ein Kapgeier, manchmal sogar mehr.
Da es heute wieder richtig heiß war, bedienten sich die Geier ausgiebig an ihrem Geierpool. Ob die Viecher wissen, wie wir gestern geschuftet haben, nur damit sie heute nach ihrem Aas-Snack trinken und baden können? Hoffentlich wissen sie das zu schätzen! Nein, ich finde ja, dass der Anblick zufriedener Geier die ganze harte Arbeit locker ausgleicht. Genau dafür bin ich hier!!!
Auch wenn es bedeutet, dass ich VulPro ein paar Tage verlassen werde, ist die Exkursion zur Weißrückengeier-Kolonie sicher eine neue, spannende Erfahrung. Ich bin schon total gespannt was mich dort erwartet. Sogar beim zwölften Besuch bei VulPro kann ich wieder Neues kennenlernen!!!
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