Donnerstag, 12. September 2019

Geierexkursion Tag 2

Um 7 Uhr starteten wir heute unseren zweiten Tag der Geierexkursion zu der Weißrückengeierkolonie am Limpopofluss in Boikarabelo. Unterwegs trafen wir auf ein paar Perlhühner, die leider sofort im Gebüsch verschwanden.
Die Giraffen ein paar hundert Meter weiter waren weniger schreckhaft und wurden von der Morgensonne richtig schön angestrahlt.
Heute waren wir auf verschiedenen Grundstücken viel zu Fuß unterwegs, um wieder die Bäume in Flussnähe nach Geiernestern abzusuchen.
Die meisten Geier nisten hier in diesen riesigen, verschlungenen Bäumen und gleich bei den ersten drei bekannten Nestern trafen wir Weißrückengeier an. Leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug und zack, waren die Geier weg.
Auch hier in der Gegend war der Fluss komplett ausgetrocknet. Ein trauriger Anblick. Dabei hat diese Gegend Wasser so bitter nötig!
Nicht jedes Nest, das wir entdeckten, war ein Geiernest. Weißrückengeier brüten am liebsten oben auf dem Baumwipfel oder auf freistehenden Ästen. Ist das Nest mitten im Baum unter anderem Gezweige, dann handelt es sich oft um riesige Nester von Webervögeln.
Das obere Nest ist ein Geiernest.
Aasrückstände im ausgetrockneten Flussbett.
Bei unseren Fußmärschen machten wir uns die bevorzugten Laufwege von Wildtieren zu Nutze, da diese Wege halbwegs ausgetreten sind.
Begegnung mit einer Warzenschweinfamilie.
Genau wie gestern sind die meisten Tiere auch heute vor uns geflüchtet, da wir uns wieder auf verschiedenen Jagdfarmen befanden. So konnte ich die meisten Tiere nur flüchtig bewundern und schon waren sie verschwunden.
Hier das riesige Nest eines Hammerkopfes, das durch die seitliche Öffnung gut zu identifizieren ist.
Zwischendurch mussten wir immer wieder Slalom um Ansammlungen zahlreicher Spinnennetztrichter machen. Ich will gar nicht wissen, wie groß die Monster sind, die in diesen Löchern und Nestern hausen. Hier will ich mit Sicherheit nicht abends unterwegs sein, wenn die nachtaktiven Biester zum Vorschein kommen.
An den toll geformten, abgestorbenen Bäumen konnte ich mich kaum sattsehen. Schade, dass nicht eine ganze Horde Geier auf den kahlen Ästen saß.
Suche nach dem Geiernest.
Da ist es! Da sich im Nest ein Elterngeier befindet, wird mit Sicherheit ein Küken vorhanden sein.
Ich schätze mal, dass das Nest gut 15-20 Meter über unseren Köpfen war.
Hyänen-Dung. Da Hyänen haufenweise Knochen fressen, sind ihre Ausscheidungen weiß durch das Kalzium. In manchen Gegenden wird Hyänen-Dung als Schulkreide genutzt.
Gegen Mittag entdeckten wir endlich etwas Wasser. Zwar war es grünlich und sah nicht gerade einladend aus, aber dennoch eine willkommene Abwechslung.
Immer wieder trafen wir auf riesige Termitenhügel.
Neben Geiern und Hornraben entdeckten wir auch so manches andere Federvieh am Fluss und in den Bäumen ringsherum.
Typische Weißrückengeier-Nistbäume.
An dieser Stelle war besonders viel Wasser im Fluss vorhanden und wir konnten sogar einige Krokodile sehen. Die meisten verschwanden allerdings sofort im Wasser, kaum dass wir unser Auto gestoppt hatten.
Ein Krokodil konnten wir allerdings gerade noch ablichten, bevor es lautlos und elegant ins Wasser glitt.
Geiernest.
 
 
Kurz vor Ende unserer Geierexkursion entdeckten wir einen weiteren Geier im Nest, der sich nicht durch uns verschrecken ließ.
Ein paar andere Geier kreisten über unseren Köpfen,...
...darunter auch ein markierter Kapgeier von VulPro. Schade, dass ich seine Flügelmarkierung nicht lesen kann.
Der Tag wurde richtig heiß. Bestimmt 35 Grad und nahe des Flusses unter den Bäumen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Da wurde jede kleine Wanderung doppelt anstrengend.
Auf einem Grundstück wurden wir mit dem Anblick von sechs wunderschönen Giraffen belohnt, von denen drei hier zu erkennen sind. Ich finde es einfach super diese tollen Geschöpfe hier in der afrikanischen Landschaft zu sehen und nicht nur daheim im Zoo.
Zum Abschluss unserer Exkursion hatten wir mehr Glück als Verstand! Ausgerechnet im letzten Geiernest auf unserer Liste konnten wir einen Elterngeier UND das Geierküken sehen!!! So ein niedlicher Anblick!!!
Was für ein herrlicher Ausklang für eine tolle Exkursion! Ich bin restlos begeistert von diesem Ausflug und hoffe sehr, dass ich bei weiteren VulPro-Besuchen noch einmal so eine Gelegenheit bekommen werde!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen