Dienstag, 13. November 2012

Kondore, Bären, Kolibris

Trotz vieler Stunden Schlafes heute Nacht sind die Schmerzen nur minimal abgeklungen. Umso mühsamer der Weg zur Arbeit, vor allem Hügel hoch und wenn ich irgendwo sitze und dann aufstehen muss.
Der Anblick der wunderschönen Andenkondor-Dame "Reina Pacha" entschädigt aber für alles!!!
 
Beeindruckende Krallen.
Heute früh gab es von Miguel wieder die bunten Plastikbälle zum Spielen.
Zugegeben, es sieht total niedlich aus, wenn die Kondore gerade mit dem Ball spielen, dieser dann den Hügel in der Voliere runterrollt und die Kondore mit ausgestrecktem Hals hinterher rennen und versuchen ihn aufzuhalten. Sie schaffen es dann nach langem Gefummel ihren Schnabel in die kleine Öffnung im Ball zu stecken und den Ball somit hochzuheben. Auf diese Weise bringen sie ihn dann den Hügel wieder hoch, schütteln ihn vom Schnabel ab... und müssen frustriert mit ansehen, wie der Ball wieder den Hügel hinabrollt. Und so wiederholte sich der lustige Anblick ettliche Male.
Dem Single-Kondor-Mann rollte der Ball sogar ins Wasser, wo der Ball natürlich noch viel schwieriger zu greifen war. Immer wieder rollte der Ball im Wasser zur Seite, bis der Kondor hinterher sprang und vom Wasser aus versuchte den Ball wieder ans Ufer zu bringen. Ein sehr süßes Schauspiel und man könnte echt meinen, dass die Kondore einen Riesenspaß an der Sache fanden.
Leider bestätigten sich heute meine Befürchtungen, die ich von Anfang an hatte: Natürlich schaffen es die Kondore die kleine Öffnung in den Bällen mit ihren riesigen Schnäbeln zu vergrößern. Ist das Loch erstmal groß genug, so lassen sich prima kleine Plastikteilchen aus dem Ball rausbrechen, die dann wiederum gefressen werden können. Leider musste ich genau das heute mit ansehen. Habe natürlich sofort versucht Miguel drauf aufmerksam zu machen. Und was macht er!? Tauscht den kaputten Ball gegen einen neuen aus. Super. Sie haben sogar kleine Stücke von den Gummischläuchen, die an einigen Bällen befestigt sind, abgeknabbert und gefressen. Erst nach erneutem "Gemeckere" wurde sämtlicher Plastikkram entfernt. Ich will aber lieber gar nicht wissen, wieviel jeder einzelne Kondor an Plastik gefressen hat :-( Habe hinterher direkt eine Mail an eine unserer Betreuerinnen geschickt, dass ich dieses "Spielzeug" alles andere als Kondor-tauglich finde, aber wer weiß, wie sie darauf reagieren. Ich habe leider das Gefühl, dass hier jemand sehr stolz auf diese "genialen Plastikbälle" ist und sich diese Jahrhundertidee nicht schlechtreden lassen möchte...
Von Seiten der wilden Kondore ließen sich heute das junge Kondor-Mädchen (oben) mit seiner Mutter (unten rechts) blicken und landeten auf dem gleichen Felsvorsprung. Sehr süß!
Die Mutter macht den Abflug, während sich das Kondor-Mädchen noch etwas ausruht.
Auf dem Heimweg habe ich es dann tatsächlich geschafft das erste Mal ganz alleine einen Brillenbären zu entdecken. Er befand sich zwar an der "sehr wahrscheinlichen" Felswand, wo man ihn hin und wieder sehen kann. Aber erst, als ich mich ganz am Ende noch einmal umdrehte, sah ich ihn plötzlich an einem Gestrüpp knabbern und entlang der Felswand klettern.
Beim Futtern seiner Lieblingspflanze.
Ein Stückchen weiter auf dem Heimweg entdeckte ich dann einen weiteren American Kestrel (Turmfalken) auf einer Stromleitung sitzen.
Und ein bisschen Spaß mit den täglich so freundlich grüßenden Holzfällern am Wegesrand darf auch nicht fehlen.
Außerdem hatte ich heute großes Glück, was das Fotografieren von kleinem Federvieh betrifft. So konnte ich nahe des Bärens ein paar herrlich gelbe und orange, kleine Vögelchen ablichten...
...und zum ersten Mal auch Kolibris!
Die nächsten beiden Kolibris habe ich in unserem Garten entdeckt, direkt durch die Fensterscheibe hindurch.
Sicherlich DAS Kolibri-Bild der Reise!!!

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