Freitag, 2. November 2012

Frisches Aas für jung und alt

Wie könnte der Morgen eines Geiers schöner beginnen, als mit frischem Aas!? Daher gab es heute eine ganze Schubkarrenladung kleingehäckselte Kuh!
Frisch auf Eis gekühlt und anschließend mit Vitaminpulver bestäubt.
Um die Andenkondore ein wenig zu beschäftigen, wurde das Aas in Pappkartons mit Öffnungen an den Seiten gesteckt.
Naja, so richtig spannend war es nicht, denn die Geier hatten den Deckel in Sekundenschnelle offen und nach zwei Minuten schubsten sie den Karton ganz um, damit sie besser ans Aas kommen. Ziemlich schlau, diese gierigen Krummschnäbel.
Das Weibchen wartete noch ein wenig ab...
...bevor auch sie sich dem Aas näherte und kräftig zuhackte.
Männchen beim Aas hack.
Weibchen beim Aas hack.
Und wieder das Männchen...
Und wieder das Weibchen...
Von den Fressgeräuschen - oder dem Aasgeruch? - wurde auch ein wilder Andenkondor angelockt, der oberhalb des Kondor-Restaurants in den Felsen landete.
 
Dieser Kondor entpuppte sich als junges Andenkondor-Mädchen mit noch ganz grauen, flauschigem Gefieder. Sie wirkte sehr schüchtern und ängstlich, vielleicht erst ein Jahr alt!?
Den ganzen Tag über blieb sie in den Felsen sitzen und starrte hin und wieder sehnsüchtig auf das frische Aas im Kondor-Restaurant hinab.
Währenddessen ging die Foto-Session mit den Alt-Kondoren weiter. Prachtvolle Geschöpfte! Die stolzen Männchen mit ihrem großen, fleischlappigen Kamm auf dem Kopf...
... und die wunderhübschen Kondor-Damen mit ihren dunkelroten Augen und dem eleganten Antlitz.
Erst gegen 14 Uhr traute sich das wilde Kondor-Mädchen von den hohen Felsen hinab und drehte einige Kreise über dem Tal.
Nach kurzer Zeit landete sie nahe des Kondor-Restaurantes und blieb im hohen Gras sitzen.
Wir schlichten uns etwas näher heran, aber da sie sehr unruhig und ängstlich schien, ließen wir lieber einen großen Abstand. Während wir also eine halbe Stunde warteten, dass die Gute endlich ins Restaurant hüpft und ihren Schnabel ins Aas hackt, wurden wir hoffnungslos von blutrünstigen Mosquitoschwärmen maltretiert :-( Miese Viecher, stechen immer genau dann in die Hand, wenn man gerade ein Bild machen möchte. Und Tothauen geht ja nicht, weil man sonst das Kondor-Mädchen verscheucht.
Als sie sich nach einer halben Stunde noch immer nichts ins Kondor-Restaurant traute, ließen wir die Gute lieber alleine und gingen zurück zur Voliere. Danach fühlte sie sich offenbar viel sicherer und wir konnten sie später tatsächlich zaghaft mampfen sehen.
Suchbild!
Leider tauchten wenig später vier Touristen auf, die nicht gerade leise durchs Gras trampelten und das schreckhafte Kondor-Mädchen so sehr verunsicherten, dass es sich in die Lüfte schwang und Reißaus nahm. Hoffentlich kam sie heute Abend noch einmal zurück, um sich den Schnabel in Ruhe vollhauen zu können!
Zum Abschied trieb sich noch eine sehr relaxte Kuh auf der Wiese vor den Kondoren herum.
Und die Lamas hatten gleich zur dritt Spaß!
Ansonsten ist heute unsere nette Unterstützung für die nächsten vier Wochen eingetroffen: Ein Japaner, eine Kanadierin und ein Kanadier, die alle einen sehr netten Eindruck machen. Ich glaube wir werden hier noch sehr viel Spaß zusammen haben - auch wenn es im Haus jetzt natürlich etwas enger wird.
In diesem Sinne, genüssliches Aas hack und gute Nacht!

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