Dienstag, 27. November 2012

Abschiedsgeschenk

Schnief, vorletzter Tag bei den Andenkondoren!
Netterweise ließ sich noch einmal ein American Kestrel auf dem Weg zur Arbeit blicken.
Und während wir noch versuchen im Gegenlicht Bilder zu machen, tauchte Miguel mit seinem Wagen auf und jeder Menge Holzlatten auf der Ladefläche. In den letzten Wochen hatten wir mehrfach angefragt, ob wir nicht neue Sitzstangen für die Kondore bauen könnten. Tja, das werden wir wohl nicht mehr machen, aber immerhin wird nun endlich das Material zusammengetragen. Miguel ließ uns schnell aufspringen und los ging die Fahrt. Wenig später tauchte allerdings ein Teil der Lama-Herde auf, viel zu weit weg von der Wiese, wo sie sich eigentlich aufhalten sollten. Also scheuchte Miguels Kollege sie auf und von da an rannten sie den ganzen Weg vor unserem Wagen her. Hat mich irgendwie an das verblödete Perlhuhn-Rudel damals in Namibia erinnert, die auch lieber kilometerweit vor dem Bus hergerannt sind, statt einfach einen Meter zur Seite von der Straße runter zu gehen...
Bei den Kondoren angekommen durften wie als Abschiedsgeschenk fast eine Stunde zu den Kondoren in die Volieren! Zunächst zu Coya und Tarishka in die mittlere Voliere.
Fotosession!
Süß, wie verliebt die beiden sind! Zärtlich wird sich aneinander geschmiegt...
... und anschließend lieber ein ungestörtes Plätzchen aufgesucht. Da wollen wir doch nicht länger stören!
Also ging es rüber in die Voliere 1 zu Reina Pacha und Rucu.
Foto mit Miguel, dem Andenkondor-Pfleger.
Er gab uns auch ein fettes Büschel Kondor-Federn, mit denen erstmal kräftig Faxen gemacht wurden. Kein Wunder, dass sich die Kondore etwas beschämt zur Seite drehten ;-)
Die Schönheit Reina Pacha.
Sie ließ sich von uns gar nicht aus der Ruhe bringen und gönnte sich erstmal ein paar kräftige Schnabelzüge voll Wasser.
Überhaupt schien sie unsere Anwesenheit gar nicht zu stören, denn sie flatterte und lief munter um uns herum. Immer näher trauten wir uns an sie heran, natürlich mit dem nötigen Respekt.
Rucu hingegen war zunächst vorsichtiger und überließ seiner Partnerin das Posing für die Kamera. Aber später kam dann auch er hinzu. Das hier könnte mein Lieblingsbild von ihm sein! Sehr hübsches Gesicht!
Herrlich, die Kondore endlich zum Greifen nah zu erleben!!!
Meiner Meinung nach zeigte sich heute, dass die Kondore gar keine Plastikbälle und andere Beschäftigungen brauchen. Hin und wieder menschlicher, respektvoller Besuch kann bei den eh schon verhaltensgestörten Kondoren kaum Schaden anrichten. Und wie auch die Geier in Südafrika lieben die Kondore hier das gleiche Spiel: Feder anreichen und in den Schnabel nehmen!
Davon bekam die hübsche Kondor-Dame gar nicht genug!
Schüchterner Kondor-Mann.
Schade, knapp zu spät, da waren die Flügel schon wieder halb eingeklappt...
Nach gut einer Stunde machten sich Touristen in der Ferne bemerkbar, also mussten wir schweren Herzens die Voliere verlassen. Was für ein super Abschiedsgeschenk!!!
Und als wäre der Tag nicht schon schön genug, kam auch schon bald der wilde Kondor-Mann angeflatterte, sauste dicht über unseren Kopf hinweg...
... und landete auf der Voliere. Von dort aus ging es runter ins Kondor-Restaurant zu einem kräftigen Mittagssnack. Eine halbe Stunde später kam er dann, wie üblich, durchs Gebüsch angewatschelt...
... und flatterte plump und vollgefressen von dannen.
Und es kam noch besser: Als ich mich auf den Weg Richtung Volunteer-Haus machte, entdeckte ich tatsächlich die Brillenbären-Mama hoch am Berghang. Aber nicht nur sie war dort, wenige Minuten später konnte ich auch ihr Kleines entdecken! Echt süß!
Was für ein herrlicher, vorletzter Tag!!!

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