Der große ecuadorianische Kondor-Ball

Schon seit fast drei Wochen wurde uns erzählt, dass die Andenkondore beschäftigt werden sollen, "Condor's enrichment". Neues Wort gelernt! Aber ob sich diese prachtvollen Riesengeier tatsächlich dazu herablassen mit albernen, bunten Plastikbällen zu spielen!? Ich weiß ja nicht. Angeblich wären sie richtig wild drauf und würden sich jedesmal freuen! In den letzten Wochen lagen die Bälle aber eher doof in den Volieren rum und wurden gar nicht beachtet, zu meiner winzigkleinen Schadenfreude.

Gestern wurde ich dann aber leider eines besseren belehrt. Diesmal wurden die Bälle mit Stücken von Gummischläuchen versehrt und den Kondoren praktisch in den Schnabel gelegt. Und tatsächlich, interessiert gingen sie auf die Bälle zu und schnäbelten an ihnen herum.

Für zwei Minuten wurde sich sogar um die Bälle gezofft...

... und ein besonders schönes Spiel war Tauziehen mit dem Ball!!!

Nach fünf Minuten war der Spaß aber wieder vorbei und die Kondore hätten sich sicherlich lieber ein frisches Lama gewünscht, als bunte Bälle. Wäre ich mies, dann würde ich vermuten, dass die Kondore genauso begeistert auf meinen Schuh losgegangen wäre, hätte ich ihn am frühen Morgen - statt Futter - in die Voliere geworfen. Von Kondor-Spiel-Vergnügen kann hier eigentlich keine Rede sein. Aber ich will mal nicht zu viel stänkern, sondern lieber noch die letzten Wochen abwarten, ob diese Bälle wirklich sooo heiß begehrt sind. Hm, vielleicht eher große Fleischbälle aus frischem Aas ;-)

Nach der kurzen Aufregung wurde sich erstmal sorgfältig das Gefieder zurecht gezupft.

Kleine Gäste an der Voliere, die sich in den letzten Tagen ordentlich vermehrt haben!

Und ein hübscher, oranger kleiner Vogel im Gestrüpp, der sich netterweise fotografieren ließ, im Gegensatz zu seinen noch winzigeren Kolibri-Kollegen.