Montag, 5. November 2012

Der frühe Kondor fängt das Aas

Heute morgen fuhr Miguel erneut eine Kofferraumladung Aas zu den Andenkondoren und sammelte uns netterweise unterwegs ein. Der hungrige Kondor-Mann kreiste bereits und konnte sein Frühstück kaum noch erwarten!
Das Aas musste allerdings zunächst von Miguel mit einer Machete zerkleinert werden, während die hungrigen Kondore bereits mit den Krallen scharrten.
Endlich rein mit dem Schnabel ins Aas.
 In immer kleineren Kreisen näherte sich der Kondor-Mann dem Fleischhaufen...
... drehte aber dann doch im letzten Moment ab und landete in der Felswand.
Lange blieb er dort allerdings nicht, das Aas war zu verlockend. Daher schnell runter geflattert auf die Voliere...
...einmal gaaanz lang den Hals nach dem saftigen Aas gereckt...
... und anschleichen.
Dem Kondor-Mann in der Voliere schien der Fresskonkurrent weniger willkommen, versuchte er den Eindringling doch fauchend zu verscheuchen. Ohne Erfolg.
 
Kaum war Miguel in der Voliere beschäftigt das Kondor-Bad zu schrubben, da eilte der wilde Kondor-Mann zum Fleischbrocken und hackte kräftig zu.
Lieber so viel wie möglich auf einmal verschlingen, bevor es jemand merkt!
Was für ein süßes, genüssliches Grinsen der Gute doch um seinen riesigen Schnabel hat!!!
Nochmal kurz das Aas angeknabbert...
... und dann schnell den riesigen Fleischbrocken mit kräftigem Beißen und Ziehen hinter den nächsten Baum in Sicherheit bringen.
Leider kam Miguel zurück und nahm ihm den Fleischbrocken weg. Allerdings nur, um ihn schnell zum Kondor-Restaurant zu bringen, wohin ihm der Kondor-Mann bereitwillig folgte.
Dort ließen wir ihn dann in Ruhe im Aas rumhacken, bis er gesättigt den Hügel zu uns herauf kletterte und vollgefressen davonflog.
Ansonsten trieben sich praktisch den ganzen Tag wilde Kondore am Himmel herum, zum Teil drei gleichzeitig. Das machte wiederum die Kondore in der Voliere ziemlich nervös, so dass vor allem eine Kondor-Dame immer wieder in die Maschen flog. Hoffentlich tut sie sich dabei nicht weh!
Zurück im Volunteer-Haus habe ich nur noch gemütlich vor dem Kamin abgehangen, den ich mittlerweile perfekt beherrsche! Draußen grummelte ein leichtes Gewitter mit Regen vor sich hin, was die anderen nicht abhielt kurz in den Ort zu laufen. Mjamm, lechtz, netterweise haben sie mir sogar einen kleinen Schoko-Riegel mitgebracht! Was für ein herrlicher Geschmack auf der Zunge nach drei Wochen kalten Entzuges!!!

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