Montag, 23. Dezember 2019

Über 200 Geier im Restaurant

Da sich meine Arme und Beine heute einfach nur wie Gummi anfühlten und nicht wirklich nützlich waren, war ich sehr froh, als die wilden Geier im Geierrestaurant von VulPro landeten und ich ins Beobachtungshaus gehen durfte, um markierte Geier zu sichten. Dabei kann ich die müden Tentakel entspannen, wilde Geier beobachten und gute Fotos machen. Seit die Geier hier keine Flügelmarkierungen sondern nur noch Krallenringe bekommen, werden die Sichtungen immer schwieriger. Einen gelben Ring wie diesen erkenne ich im Gewühle dutzender Geier noch, aber die anderen Farben sind deutlich schwieriger zu erkennen.
Anfänglich waren die Geier noch sehr schreckhaft. Ca. 30 Stück futterten im Aas herum, aber kaum bekommt einer Schiss und haut ab, folgen ihm direkt die meisten anderen hinterher. Zum Glück dauerte es aber nie lang und schon landeten wieder neue Geier am Futterplatz.
An den eleganten Landeanflügen werde ich mich nie sattsehen können! Der total Kontrast zu dem holprigen Landeanflug eines anderen Kollegen, den ihr ganz am Ende des Artikels sehen könnt.
Die beliebte Sitzstange im Geierrestaurant. Wer hier sitzt, hat nicht nur die beste Übersicht, sondern ist auch der Chef im Ring.
Die vielen Kapgeier und ein paar Weißrückengeier ließen mal wieder die großen, alten Aastiere links liegen und stürzten sich lieber auf das kleinere Aas. Dabei machten sie nichtmal vor einem Schwein halt, das in unserer Kühlkammer bereits alle Farben zwischen grün, blau und lila angenommen hatte.
Bei größeren Aasstücken muss eigentlich nur ein Geier anfangen und kurz darauf stürzen sich viele weitere darauf. Aber bei der alten Kuh und den zwei Schweinen klappte dies leider nicht.
Dieses Schwein hat schonmal bessere Zeiten erlebt. Aber dem Geier schmeckt es sehr gut!
So sieht ein Geier mit richtig vollgefressenem Kropf aus. Mit diesem Umfang ist er kaum flugfähig und muss erstmal eine Weile rasten, bevor er sich in die Lüfte schwingen kann.
Gegen 12 Uhr befanden sich über 200 Geier am Futterplatz. Zusammen mit den Geiern, die vorher bereits fortgeflogen waren, habe ich heute locker 350 wilde Geier oder mehr beobachten können! Traumhaft!!!
Irgendwann tauchten zwei Milane über dem Futterplatz auf, landeten aber nicht. Dafür landeten zwei andere tolle Vögel, die sich zum Glück trotz ulkigen Gewackels nicht die dünnen Beinchen bei der Landung ruiniert haben: Der alte und der junge Marabu!
Ich freue mich schon auf viele tolle Beobachtungen und Bilder mit den tollen Langbeinen, aber leider brach nur wenige Augenblicke nach ihrer Landung die beliebte Sitzstange im Geierrestaurant durch. Als der dicke Ast zu Boden fiel, erschreckten sich die Geier so sehr, dass sie alle Reißaus nahmen. Die Marabus wollten eigentlich beim Futter bleiben, aber letztendlich schwangen sie sich dann doch mit den letzten Geiern in die Lüfte. Sowas Ärgerliches! Hoffentlich kommen sie bald wieder!

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