Heute hatte ich einen freien Tag bei VulPro und versuchte ausnahmsweise mal auszuschlafen. Wir starten hier im Sommer nämlich sonst bereits um 6:30 Uhr mit der Arbeit. Bei morgendlichen 30 Grad im Zimmer und strahlender Sonne durch die dünnen Vorhänge blieb es allerdings beim Versuch. Also kann ich auch direkt zu den Geiern gehen!
Die drei Ohrengeier in einer Volieren waren bereits mit Sonnenbaden und Futtern beschäftigt.
Bei dem folgenden Bild bekommt der Name "Ohrengeier" direkt eine ganz neue Bedeutung!
Ab 9 Uhr setzte ich mich gemütlich ins Geierrestaurant und beobachtete das Treiben, während ich mit dem anderen Auge ein Buch las. Viele wilde Geier saßen bereits auf der Wiese, auf dem Dach der Kapgeier-Brutvoliere oder kreisten hoch am Himmel. Da jedoch nach der Frühstückspause noch zwei riesige Schweine geliefert und aufgeschlitzt wurden, trauten sich die Geier erst gegen 11:30 Uhr runter ans Fressen.
Kaum hatte sich der erste Geier getraut, stürzten sich viele Dutzend Geier vom Himmel und versammelten sich am Futterplatz.
Wie so häufig begannen die Geier lieber mit dem kleineren Aas. Bei der großen Kuh und den beiden Riesenschweinen blieben sie erstmal skeptisch.
Genau das hatte ich mir für meinen freien Tag gewünscht: Stundenlang im Beobachtungshaus des Geierrestaurants sitzen und hunderte wilder Geier beobachten. Einfach traumhaft!!!
Nachdem ein mutiger Geier zaghaft an der Kuh rumknabberte, war sie innerhalb weniger Sekunden von Geiern eingekreist und alle hackten um die Wette.
Immer wieder herrschte großes Kommen und Gehen. Wenn sich ein paar Geier in die Lüfte schwangen, folgten ihnen gleich ein paar Dutzend weitere und schon bald kreiste ein großer Tornado aus Geiern am Himmel.
Dafür landeten weitere Geier, deren Kröpfe noch leer waren.
Die Futterziege war ratzfatz verputzt, genau wie die kleineren Schweine. Von den großen Schweinen und der Kuh blieb allerdings noch einiges für morgen übrig.
Nachdem die wilden Geier nachmittags heimwärts geflogen waren, wurden die Krüppelgeier in der offenen Voliere gefüttert. Allen Kap- und Weißrückengeiern wurden ganze Flügel oder Teile davon amputiert, nachdem sie bei Kollisionen mit Stromleitungen Flügelbrüche davongetragen hatten. In der offenen Voliere können sich die Geier frei bewegen und sich mit den wilden Geiern durchmischen. Da die wilden Geier ihnen aber tagsüber immer wieder das Futter streitig machen, werden sie immer erst nachmittags gefüttert. Gelegenheit, etwas mit der GoPro herumzuspielen, die ich nur sehr selten nutze. Leider waren einige Geier von dem Teleskopstab der Kamera so fasziniert, dass sie mich kreuz und quer durch die ganze Voliere verfolgten, um nach dem Stab zu hacken. Daher gab ich nach ein paar Minuten auf und ließ die Geier lieber in Ruhe futtern.
Welche Ehrengäste ich heute ebenfalls im Geierrestaurant begrüßen dürfte, seht ihr im nächsten Artikel.
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