Gestern Abend fing plötzlich ein starker Regenschauer an, der sich viele Stunden lang hielt. Dementsprechend aufgeweicht waren heute die Wiesen von VulPro und das Aasverteilen mit der Schubkarre war anstrengender denn je. Zudem mussten wir viele Aas verteilen, da vor zwei Tagen unsere Kühlkammer ausgefallen ist und das Aas nun fleißig vor sich hin modert. Leider war es morgens noch immer grau und zugezogen, so dass die Fotos bei der Fütterung der Krüppelgeier nicht sonderlich gut geworden sind. Aber immerhin streckte einer der süßen Weißrückengeier hin und wieder den Schnabel in die Linse.
Kapgeier beim Angriff auf die Kamera. Wie gut, dass sie in einem schnabelfesten Gehäuse steckt. Hehe, zugegeben, ein bisschen habe ich das Bild provoziert.
Um die Kühlkammer schnellstmöglich zu leeren, haben wir heute die containerweise Aasbrocken, Innereien und halb verweste Schweine verfüttert. Die minimal besseren Schweine am Stück werden morgen zu einer anderen Futterstelle nach Nooitgedacht gebracht, das etwas eine Stunde Autofahrt von hier entfernt liegt. Die Futterstelle befindet sich auf dem Hochplateau der Magaliesberg Bergkette nahe einer Kapgeier-Kolonie. Dort befindet sich auch eine Auswilderungsvoliere von VulPro, in der Junggeier die Landschaft genießen und ihre wilden Verwandten beobachten können, bis sie schließlich selber in dieser tollen Gegend freigelassen werden.
Auch die Andenkondore bekamen ein Fresschen serviert. Leider traute sich das Weibchen bei der Fütterung nicht von ihrem Felsen herab, da das Männchen einfach zu dominant ist.
Das Männchen in der gleichen Voliere sowie das zweite Männchen nebenan schlangen sich natürlich gleich den Kropf voll!
Tagsüber wehte ein angenehmer Wind und die Temperaturen waren gut auszuhalten. Dafür war allerdings die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was besonders unseren Ohrengeiern zu schaffen machte. Die Armen hechelten um die Wette.
Durch den aufgeweichten Boden gab auf einmal eine große Sitzstange in der Voliere mit unseren Patientengeiern und dem Königsgeier nach. Während wir die Sitzstange reparierten und die Pfosten tiefer einbuddelten, hielten wir den Königsgeier immer im Augen. Auch wenn er noch so niedlich um uns herum tänzelte, das Vertrauen der Angestellten hier hat er gründlich verspielt.
Einer der Patienten-Kapgeier mit überraschend verfilzter Halskrause. Bei gerade flügge gewordenen Junggeiern ist die Halskrause normalerweise sehr gepflegt und jede einzelne Feder sitzt an ihrem Platz. Der Geier hier scheint sich lieber Dreadlocks wachsen zu lassen. Hinterher kam allerdings raus, dass sein Flügel mit einer Salbe behandelt wurde, die er sich vermutlich versehentlich in die Halskrause geschmiert hat. Lassen wir ihm das nochmal durchgehen!
Ein Männer-Pärchen unter den Kapgeiern. Beide mit enorm vollgefressenen Kröpfen.
Sonnenbaden in der Kapgeier-Brutvoliere.
Montag, 23. Dezember 2019
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