Während Alex und ich noch auf der Rückfahrt von unserer Geierrettungsmission nach VulPro waren, erhielten wir die traurige Nachricht, dass es am 23.12.2019 zu einer erneuten Geiermassenvergiftung hier in Südafrika gekommen ist.
Kurz nachdem zwei Geier nach einem früheren Vergiftungsvorfall genesen wieder freigelassen wurden, kam die Nachricht, dass auf der Rolling Valley Ranch zwischen Pongola und Mkuze in der Provinz KwaZulu-Natal vergiftete Geier gefunden wurden. Zunächst entdeckte das Rettungsteam einen toten Weißrückengeier, der noch immer einen vollen Kropf mit unverdautem Aas hatte. Um ihn herum schwirrten Fliegen, seine Füße waren verkrümmt. Ein eindeutiges Zeichen eines schnellen Todes durch Vergiftung. Sofort durchkämmte das Team die Umgebung, aber erst eine Luftunterstützung ließ sie die übrigen Kadaver finden: Unter den Opfern waren 15 stark bedrohte Weißrückengeier und ein junger Ohrengeier. Von den Weißrückengeier, die dicht beieinander unter einem Baum im Dickicht versteckt lagen, fehlten die Köpfe und Krallen. In der Nähe befand sich ein totes Impala, das bewusst mit Gift kontaminiert wurde.
Das Rettungsteam sammelte alle Kadaver ein und verbrannte den Tatort großflächig, damit keine weiteren Tiere von dem kontaminierten Aas fressen und ebenfalls sterben.
Allein in diesem Jahr ist dies der vierte Vorfall von Geiervergiftung in dieser Gegend mit dem Ziel, Geierkörperteile für die traditionelle Medizin (Muthi) zu erbeuten. Damit steigt allein die dokumentierte Todeszahl auf 53 Geier, die Dunkelziffer wird aber deutlich höher liegen.
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