Nachdem ich heute früh wieder das Altaas von VulPro eingesammelt hatte, schrubbten wir die Geierpools und mähten den Rasen, der nach zwei nächtlichen Regengüssen direkt wieder zugewuchert ist. Da es heute komplett zugezogen war und die Wolken immer wieder nach Regen aussahen, mussten wir die für heute geplante Auswilderung von drei jungen Kapgeiern leider abblasen. Der Wind und die Wolken wären ja nicht das Problem gewesen, aber einen Regenschauer wollten wir den armen Krummschnäbeln nach ihrer Genesung nicht direkt zumuten.
Nach einem Jahr habe ich heute endlich Laura wiedergesehen! Wir kennen uns schon seit meinem Geierjahr und hatten 2013 eine einwöchige Tour zum Blyde River Canyon und in den Kruger Nationalpark gemacht. Seit dem sehen wir uns immer mal wieder, wenn ich im Lande bin, aber bei meinem Besuch im letzten September hatte es leider nicht geklappt. Pünktlich zum Wiedersehen kreisten gut Hundert wilde Geier über unseren Köpfen. Daher ging ich schnell ins Beobachtungshäuschen, um nach markierten Geiern Ausschau zu halten.
Die Dachbalken der Kapgeier-Brutvoliere bogen sich fast unter der Vielzahl von Geiern, die das Geierrestaurant erstmal aus luftiger Höhe beobachten wollten.
Aber als die ersten Geier landeten, liefen mir direkt diverse Geier mit Krallenringen in unterschiedlichen Farben vor die Kamera. Ich bin selber überrascht, wie ich sie in dem Gewühl aus Federn, Hälsen und Krallen erkennen konnte. Hier nur einige Beispiele:
So eine gute Ausbeute an gesichteten Krallenringen ist mir noch nie gelungen! Aber die meisten Geier hatten weder Krallenringe noch Flügelmarkierungen.
Ein junger Weißrückengeier hatte sich so vollgefressen, dass er mit seinem Kropf fast vornüber fiel. Ich glaube so einen fetten Kropf habe ich an den eher zierlichen Weißrückengeiern noch nie gesehen! Und immer, wenn er sich die Schnabel im Gras abputzte, entdeckte er ein Aashäppchen, dass auch noch verschlungen werden wollte.
Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie der Kleine es überhaupt geschafft hat abzuheben! Einige Kapgeier standen ihm vom Kropfumfang her in nichts nach - allerdings sind Kapgeier insgesamt deutlich größer als Weißrückengeier.
So fies und schmierig das Schwein von gestern auch aussah, zwecks Mangels an frischem Aas gaben sich die Geier damit zufrieden und landeten dutzendfach. Immer, wenn sich eine Horde Geier mit einer kräftigen Windböe in die Lüfte schwang, landeten direkt neue Geier an der Futterstelle.
So verbrachte ich meine gesamte Mittagspause bei den Geiern und konnte mich auch danach nur schwer losreißen!
Schnabelputzen nach dem Aas hack.
Das Schwein war wirklich überaus schmantig, so dass die Geier alle ziemlich viel fieses Zeugs im Gesicht kleben hatten. So bildhübsch und majestätisch ich Geier auch finde, ernährungsmäßig möchte ich nicht mit ihnen tauschen! Bei dem heutigen Anblick haben sie einmal mehr meine Hochachtung verdient für ihren Reinigungsservice!
Der Marabu tauchte am frühen Nachmittag ebenfalls wieder auf, hielt sich allerdings im Hintergrund. Beim täglichen Abendspaziergang mit Kerri und den Hunden entdeckten wir ihn in sicherer Höhe auf einem Baum, wo er auch jetzt abends noch sitzt. Ich finde es klasse, dass er sich hier zur Zeit einnistet! Ein wirklich tolles Tier!
Erfolgreiche Geiersichtungen für die Dokumentation!
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