Samstag, 13. Oktober 2018

Pilanesberg-Nationalpark II

Fortsetzung unseres VulPro-Volunteer-Ausfluges in den Pilanesberg-Nationalpark.
Nach der Affenbanden trafen wir auf ein paar hübsche Gnus direkt am Straßenrand. Insgesamt waren überraschend wenige Autos unterwegs. Entweder hatten alle Sorge, dass es jeden Moment losregnen würde oder sie haben sich einfach nur gut im Park verteilt.
Die Nackenhaar-Partie sieht besonders köstlich aus.
An einem großen Wasserloch konnten wir viele kleinere Herden von Vierbeinern entdecken. Gnus, Zebras, Impalas,...
...und wieder ein paar riesige Nilpferde.
Hin und wieder konnte wir Warzenschweine im Dickicht sehen, aber nur sehr schwer fotografieren. Hier hatten wir endlich mehr Glück.
Als wir auf dem Weg zur Mittagspause und zum dringenden Klostopp waren, entdeckten wir plötzlich eine Autoansammlung auf der Straße vor uns. Das ist natürlich immer ein gutes Zeichen etwas außergewöhnliches zu entdecken. Und wir hatten Glück: Nummer 3 der Big Five, Wasserbüffel! Was für riesige, wuchtige Hörner die Guten haben! Das muss doch ganz schön schwer auf dem Kopf sein!
Wasserbüffel mag im Vergleich zu Elefant und Nashorn erstmal unspektakulär klingen, aber die Viecher sind schon schwer beeindruckend!
Als wir ein Stückchen weiter noch mehr Autos sahen, fuhren wir trotz Blasennotstandes weiter und entdeckten die erste Giraffe des Tages. Sie futterte genau neben der Straße von einer Akazie und ließ sich eine Weile bewundern,...
...bis sie grazilen Schrittes die Straße überquerte...
...und in der Landschaft verschwand.
Nach diesem Erlebnis mussten wir aber endgültig das Restaurant bzw. Klo aufsuchen, bevor es ein Unglück gab ;-) Außerdem wollten wir uns einen Mittagssnack gönnen, nachdem wir unsere Mägen schon für Löwengebrüll gehalten hatten. Direkt neben dem Restaurant liefen ein paar lebensmüde Perlhühner herum. Zwar stand Perlhuhn-Burger nicht auf der Speisekarte, aber bei der üppigen Burger-Auswahl weiß man ja nie, ob es nicht auch ein "Sondergericht des Tages" gibt.
Von links: Keith, John und Jen. Charné war gerade leider unterwegs. Auf vier von fünf Burgern konnten wir den einzigen Strauß des Tages sehen. Ich habe es nicht übers Herz gebracht und mir lieber einen köstlichen Hühner-Burger Hawaii reingeschlungen.
Nur wenige Zentimeter von unserem Tisch entfernt landete ein Südlicher Gelbschnabeltoko und beäugte unser Essen.
Auch die Perlhühner bettelten um Aufmerksamkeit.
Nachdem ich im Shop zwei Bücher über die Tiere in Pilanesberg erbeutet habe, ging die Fahrt weiter. Wir wollten schließlich bis Toreschluss um 18:30 Uhr noch so viel wie möglich sehen. Vor allem natürlich die letzten zwei der Big Five und gerne auch eine Hyäne oder einen Afrikanischen Wildhund. Aber erstmal gab es wieder ein paar Impalas.
Wenn das mal kein perfekter Leoparden-Baum ist. Leider konnte ich auf den Zweigen keinen entdecken, aber bestimmt hatten sie sich unter dem Geäst versteckt.
Gnu-Crossing.
In der Ferne suchte eine Herde Gnus Schatten unter einem Baum. Dabei konnte sich heute niemand über brüllende Hitze beschweren.
Auf einmal kreuzten wieder zwei Nashörner unseren Weg, ein großes und ein kleines.
Hoffentlich passen die Park-Ranger gut auf diese schönen Tiere auf!!!
Bei gestrigen Polizeieinsatz und auch heute habe ich wieder viel über die Wilderei-Probleme erfahren und wie erfinderisch Wilddiebe werden, um an ihr Ziel zu kommen. Da werden ganze Zäune von Game Farms mit Dornenbüschen präpariert und nur ein kleiner Durchlass gelassen. Danach werden die Tiere auf den Zaun zugetrieben, sie suchen sich natürlich die Stelle zwischen den Dornbüschen, um den Zaun zu überwinden, und dahinter warten die Fallen und die Jäger. Oder Wilderer töten ein Tier, setzen es ins Auto auf einen Sitz, decken es mit einer Decke zu, setzen ihm einen großen Sonnenhut auf und haben für den Torwärter einen falschen Pass dabei. Sind die Wärter nicht aufmerksam, so wird auf einfache Art und Weise das Tier vor ihren Augen aus dem Park rausgefahren. Menschen können so abartig sein!!!
Als wir wieder auf zwei Giraffen stießen, sah die eine so aus als würde sie gerade verdauen. Weil aber nichts rauskam, sie aber dennoch zu pressen schien, hofften wir auf den Anblick einer Giraffen-Geburt. Das war total spannend, kann aber mehrere Stunden dauern. Nach 20 Minuten oder länger gaben wir schweren Herzens auf, weil die Zeit raste und wir noch vieles sehen wollten. Aber das wäre schon ein Hammer gewesen!!!
Von der anderen Seite der Straße wurde die Giraffe von einem weiteren weiblichen Tier beobachtet, während sie einige Akazienzweige abknabberte.
Pumba: "Man nennt mich WARZENSCHWEIN!"
Die kleinen Winzlinge hier treten normalerweise immer im Doppelpack auf.
Einhorn?
In der Ferne sahen wir einige Elefanten auf ein Wasserloch zulaufen. Also wollten wir der Straße zu diesem Wasserloch folgen, um die Elefanten aus der Nähe zu sehen.
So weit mussten wir aber gar nicht fahren, denn hinter der nächsten Wegbiegung stand eine Elefantenfamilie mit Minielefant direkt vor uns auf der Straße!
Der Kleine lief sogar auf uns zu!
Die beiden großen Elefanten fanden das aber gar nicht gut, breiteten die Ohren aus uns liefen drohend auf uns zu.
Also Rückwärtsgang rein und langsam nach hinten ausgewichen.
Die Elefanten folgten uns noch einige Meter, erkannten aber, dass wir vor ihnen zurückwichen, um ihnen ihren Freiraum zu lassen. Nachdem sie sich entspannt hatten, gingen sie von der Straße runter und fingen an genau neben unserem Auto die Büsche abzufressen.
Der Kleine hat schon prachtvolle Riesenohren, die er hin und wieder flattern ließ.
Diese Riesen sind einfach schön anzuschauende Tiere und strahlten nach der ersten Aufregung plötzlich eine große Gelassenheit und Freundlichkeit aus. Ich denke ja, dass Tiere es merken, wenn sie respektiert werden.
Hier möchte man gerne mit Feuchtigkeitscreme nachhelfen...
Als einer der großen Elefanten begann mit einem Ohr zu schlackern, das ich nur zu gerne gezupft hätte, traten wir lieber die Weiterfahrt an, um die Tiere nicht zu stressen.
Aussicht von einem der diversen Rast- und Grillplätze. Mittlerweile war es später Nachmittag und die Wolken wurden dichter und dunkler.
Schweren Herzens machten wir uns langsam auf die Rückfahrt, um vor Toreschluss einen Ausgang zu finden.
Kurzer Stopp an einem See, wo wir einen Seeadler im Flug und kurz darauf in einem Baum gelandet entdeckten.
Irgendwann setzte ein Niesel ein und sämtliche Autos fuhren Richtung Ausgangstore. Unterwegs informierte uns aber netterweise ein Touri-Fahrer, dass in wenigen hundert Metern ein Leopard auf einem Stein sitzt und ein Stückchen weiter auf der anderen Straßenseite ein Löwe zu sehen ist. Die letzten beiden der Big Five! Natürlich war es bereits sehr dämmerig und die Zeit lief, aber wir erreichten die erste Fahrzeugansammlung und bekamen netterweise von einem anderen Fahrer den Leoparden gezeigt. Alleine hätten wir ihn in der Ferne nie entdeckt, denn nur sein Kopf und ein Stückchen vom Schwanz waren auf einem Felsen zu erkennen. 4 von 5!!!
Der Löwe sollte kurz vor einer Weggabelung sein, aber leider entdeckten wir keine anderen Autos mehr und auf einmal hatten wir die Weggabelung erreicht. Aber es war sowieso bereits zu dunkel und wir mussten pünktlich das Tor erreichen. Da die Zeit zu fortgeschritten war, wählten wir den Ausgang nahe des Vergnügungs-Komplexes Sun City und mussten etwas länger als heute früh fahren. Mittlerweile kam unerbitterlicher Platzregen runter und es tobte ein heftiges Gewitter mit dutzenden Blitzen zeitgleich und nonstop. Perfektes Timing nach einem wunderbaren Tag in Pilanesberg. Was für ein toller Tag mit so vielen unbeschreiblichen Momenten. Ich bin wirklich froh, dass wir es geschafft haben spontan einen Leihwagen zu organisieren und dass Charné ihren freien Tag mit uns verbracht hat, damit wir fahren können!

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