Mittwoch, 10. Oktober 2018

Freier Tag im Geierrestaurant

Nachdem mir gestern sämtliche Gräten schmerzten und ich einfach nur noch k.o. war, habe ich mir heute den ersten freien Tag gegönnt. Eigentlich stehen allen freiwilligen Helfern bei VulPro zwei freie Tage pro Woche zu, aber ohne Auto bleibe ich sowieso auf der Farm bei den Geiern. Und dann kann ich auch direkt mithelfen. Heute war ich aber einfach froh etwas länger im Bett liegen bleiben zu können, auch wenn ich natürlich wieder sehr früh wach geworden bin. Nach dem Frühstück habe ich es mir stundenlang im Beobachtungshaus vom Geierrestaurant gemütlich gemacht und die wilden Kapgeier und Weißrückengeier bewundert.
Schon morgens konnte ich 123 Geier zählen, die nach und nach mit dem Fressen begannen. Außerdem waren viele Heilige Ibisse im Geierrestaurant unterwegs.
Ich habe das Gefühl das Fotografieren von Geierlandungen klappt diesmal besser den je. Daran kann ich mich aber auch einfach nicht sattsehen!
Perfekte Symmetrie!
Viele weitere Geier landeten erstmal auf dem Dach der Kapgeier-Brutvoliere, bevor sie sich im Restaurant niederließen.
Leider wurden die Geier nach einer halben Stunde aufgeschreckt und flatterten unter einen Baum nahe des Grundstückzaunes.
Erst nach einer Stunde flatterten sie nach und nach wieder zurück zum Aas.
Mjammi, lecker Schweinefresschen!
Die langen Hälse sind schon verdammt praktisch, um sie tief ins Aas zu wühlen.
Ein paar Geier lieferten sich ein Tauziehen mit einer Wirbelsäule.
Kreuz und quer ging es über die Wiese und immer mehr Geier mischten sich in das Gezerre mit ein.
Das ist vor allem faszinierend, weil zwei Schweine, die gestern ausgelegt worden waren, noch komplett unangetastet blieben. Warum also um abgenagte Aasreste zoffen, wenn doch frisches Aas direkt vor dem Schnabel liegt???
Süße Langhälse.
Nach einer Stunde schwangen sich die meisten Geier in die Lüfte und verließen das Geierrestaurant, obwohl noch genug Aas übrig war. Vielleicht lag es an den aufziehenden dicken Wolken, die sie zur Heimkehr bewegten.
Während etwa ein Dutzend Geier weiter an dem Aas knabberten, wurden die Wolken immer größer, dunkler und das Donnergrollen kam hörbar näher. Da verrenkte sich auch einer der letzten Geier den Hals, um die Lage zu checken und notfalls abzuhauen.
Als plötzlich sehr starke Windböen über die Ebene fegten und die Luft rötlich vom aufgewirbelten Staub war, machte ich mich lieber auf den Weg zurück zum Haus. Vorher aber noch eine kurze Kontrollrunde, ob bei den Geiern alles in Ordnung ist. Die Weißrückengeier-Zwilling im Kapgeiernest sind unverwüstlich.
In der Großvoliere wurden die Geier ordentlich durchgeschüttelt, aber sie schienen die starken Windböen sichtlich zu genießen. Kurz darauf kam ein ordentlicher Sturm mit wenigen Regentropfen runter, der uns für eine halbe Stunde in die Zimmer trieb.
Für den Rest des Tages blieb es angenehm frisch und bewölkt, so dass die Erholung auch temperaturmäßig einsetzte. Morgen kann es also wieder tatkräftig ans Werk gehen!

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