Dienstag, 16. Oktober 2018

Ein halber Tag im Geierrestaurant

Außer kurz ein paar Eintagsküken verfüttern und das alte Aas aus den Volieren entsorgen, lag heute nicht viel Arbeit an bei VulPro. Bei der heutigen Hitze war ich ganz froh darüber, dass meine Hauptaufgabe darin bestand im Geierrestaurant nach Flügelmarkierungen Ausschau zu halten. Eine meiner liebsten Aufgaben, vor allem wenn über 150 wilde Kapgeier und Weißrückengeier unterwegs sind.
Die ersten Geier rissen sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen Fetzen Ferkelhaut. Das muss man nicht verstehen, wo doch ein paar Aasreste und eine komplette Riesensau am Stück im Geierrestaurant herumlagen. Aber so hat wohl jeder seine Vorlieben.
Anscheinend sind die Geier hier bei Riesenschweinen skeptischer und möchten erstmal den Kleinkram verschlingen. Das konnte ich auch in der Vergangenheit bereits häufiger beobachten.
Lange Zeit wurde die Sau komplett ignoriert.
Stattdessen hitziger Kampf um jedes Kleinaas.
Und zwischendurch ein frischer Schluck Wasser, damit das Aas besser runtergeht.
Nach zwei Stunden kam dann der Moment, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. Kaum macht ein Geier den Anfang an der Sau, da gibt es auch für die anderen Geier kein Halten mehr.
Aus allen Richtungen kamen sie ins Geierrestaurant geeilt und landeten punktgenau auf und neben der Sau.
Schon bald wimmelte und wuselte es nur so vor Geiern und von der Sau war nichts mehr zu sehen.
Meine Ausbeute an Flügelmarkierungen stieg stetig an und nach Auswertung aller Fotos kann ich 27 unterschiedliche Sichtungen vermelden. Ein toller Wert!
Gieriges Chaos am Aas.
Den Geiern kann ich stundenlang beim Fressen zuschauen und heute bekam ich dafür sogar die Zeit.
Auch wenn zwischendurch dutzende Geier mit einer Brise das Geierrestaurant verließen, so landeten immer wieder Nachzügler, um sich ebenfalls ihren Anteil zu sichern.
Erst nach ca. 3,5 Stunden waren die meisten Geier verschwunden und ebenso das Aas! Geier sind einfach die beste Müllabfuhr der Welt!!!

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