Und da ist er, der junge Brandon! Hehe, ich hätte jetzt eigentlich mit einem erwachsenen, bunten Königsgeier gerechnet, aber vermutlich genau wegen der zweiten Überraschung des Tages habe ich mich auf den ersten Blick in ihn verliebt! Ein Junggeier im grauen Federkleid! Noch meilenweit entfernt von der Farbenpracht, wie sie ein erwachsener Königsgeier später haben wird. Der Kleine ist von Hand aufgezogen worden und total auf den Menschen geprägt. Ich stand kaum am Tor, da kam er auch schon neugierig auf mich zugerannt! Was für ein endniedlicher Krummschnabel!!!
So ein liebes Gesicht und so tolle Proportionen!
Aus Volierenmangel durfte er bei den beiden Wollkopfgeiern einziehen. Ich bin mal gespannt, wie sich die drei arrangieren werden.
Brandon und die beiden Andenkondore sind eine Leihgabe an VulPro von einem Privatmann, der seine Geier zu Aufklärungszwecken und des Geierschutzes wegen bei VulPro wohnen lässt! Eine tolle Entscheidung!!!
So wie dieser hübsche Königsgeier von Tracy Aviary in Salt Lake City wird auch unser junger Brandon eines Tages aussehen!
Vor einigen Jahren wurde mir die große Ehre zuteil im Burgers Zoo in Arnhem, Niederlande, ein ganz junges Königsgeier-Kind bewundern zu dürfen. Ich weiß nicht genau wie alt der kleine Wuschel war, vermutlich 3 Monate (?), aber sowas Niedliches habe ich noch nie gesehen! Einfach nur knuffig, flauschig und zum Knuddeln!
Königsgeier sind einfach klasse und es war schon lange mein Traum einmal mit ihnen arbeiten zu können!!! Dieser Wunsch erfüllt sich gerade!
Bei aller Euphorie über den Königsgeier möchte ich aber auch die beiden Andenkondore vorstellen, die direkt in die Voliere neben unserem bisherigen Paar einziehen durften. Während sich das Männchen in eine Felsnische zurückzog, erkundete das Weibchen neugierig die Umgebung und checkte durch die Zaun das Nachbar-Weibchen ab. Hoffentlich gibt's keinen Zickenkrieg, sondern Freundschaft.
Später in der Dämmerung konnte ich das Männchen etwas aktiver sehen.
Beide Kondore liefen neugierig am Zaun zur Nachbarvoliere auf und ab, während sie auf der anderen Seite durch das Weibchen begrüßt wurden.
Die Gute fing sogar richtig an mit dem neuen Herr Nachbar zu flirten und flatterte mit lauten Trommelgeräuschen in seine Richtung.
Die beiden Neuzugänge sind Bruder und Schwester. Es besteht die Überlegung vielleicht die Partner zu tauschen, um eventuell endlich Nachwuchs zu bekommen. Dann könnte in einer großen Artenschutzaktion der Nachwuchs nach Südamerika gebracht und dort freigelassen werden. Aber diese Entscheidungen stehen noch nicht fest.
Am frühen Abend sah ich den Königsgeier beim genüsslichen Aasknabbern. Auch wenn er bisher von Hand aufgezogen und verhätschelt wurde, hier wird er lernen müssen ein Geier zu sein und kein Mensch. Kein Futter aus der Hand, sondern Stinkeferkel & Co in der Voliere. Doch ganz offensichtlich scheint er damit keine Probleme zu haben.
Hier ist schon ein ordentlicher, Tennisball-großer Kropf zu erkennen und es wurde fleißig weiter gefuttert!
Den beiden Wollkopfgeiern schien das nicht sonderlich zu gefallen und zweimal attackierten sie den Neuzugang. Hoffentlich war das nur das normale Hierarchieverhalten von Geiern am Kadaver und kein ernsthafter Streit. Wir wollen ja, dass Neuzugänge und Alteingesessene sich gut verstehen!!!
Ich bin schon total gespannt, wie sich die neuen Geier hier einleben und war wir Spannendes mit ihnen erleben können!!!
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