Hier in den verschneiten Bergen in Baja California sind wir sehr vom Wetter abhängig, was die Kondor-Beobachtungen betrifft. Beginnt der Schnee zu schmelzen, wie jetzt, dann sind die vielen Mulden der hügeligen Schotterpiste nicht mehr schneebedeckt und man kann das Schneemobil nicht nutzen. Ist aber immer noch der Großteil der Piste zugeschneit, dann fallen auch die Quads aus, da man mit ihnen nicht im Schnee fahren kann. Wir haben also jetzt hier traumhaft blauen Himmel, strahlende Sonne, der Schnee glitzert wunderschön, aber wir können nicht raus zu den Beobachtungsstellen bzw. der Kondor-Voliere fahren, schnief.
Um die Zeit aber dennoch mit Kalifornischer Kondor-Forschung zu verbringen, versuchen wir jede halbe Stunde die süßen Krummschnäbel per VHF-Telemetrie zu orten. Jeder Kondor hat einen GPS-Sender, der automatisch täglich Daten per Mail überträgt. Zusätzlich können wir von Hand per VHF-Telemetrie prüfen, ob Kondore in der Gegend herumflattern. Dazu nehmen wir eine Antenne und einen Empfänger, stellen uns an einen halbwegs hoch gelegenen, freien Ort (wie überall nahe des Hauses) und drehen die Antenne um 180 bzw. 360 Grad, je nachdem, wo wir gerade stehen. Ist ein Kondor in der Nähe, so gibt der Empfänger ein Piepen von sich. Außerdem notieren wir Temperatur, Ort und Luftfeuchtigkeit.Außerdem wird natürlich auf den Tabellen jede Sichtung eines Kondores vermerkt, was sehr nützlich ist, wenn mal wieder die Batterie eines Senders schwächelt oder der Sender ganz ausgefallen ist. Tja, bisher konnten wir noch keinen Kondor hier in der Nähe orten, obwohl sie sich eigentlich hier herumtreiben müssten. Die recht neuen VHF-Telemetrie-Sender scheinen leider nicht die stärkste Reichweite zu haben.
Bei der Schweinekälte gibt es dann abends umso schönere Sonnenuntergänge...
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