Danach fuhren mit einem offenen Holzbus zu einem tollen Aussichtspunkt.
Zwar mussten wir gut 200 Holzstufen plus Wege über Lava-Gestein erklimmen, aber der Ausblick aus 400 m Höhe hat sich gelohnt. Überall waren im leichten Nebeldunst Überrest von Vulkanen zu erkennen.
Diese Insel ist deutlich grüner, als die gestrigen Inseln, die doch eher trocken wirkten.
Danach ging es mit dem Bus weiter in die Highlands nach Asilo de la Paz („Haven of Peace“).
Über einen matschigen und rutschigen Weg kamen wir zu einem Schutzgebiet für Riesenschildkröten, die auch zahlreich vorhanden waren. Wir konnten sogar mit ansehen, wie sich zwei riesige Männchen um ein Weibchen zankten.
Die Gute ist allerdings nur halb so groß und wesentlich leichter als die Männchen. Will mir gar nicht vorstellen, was die Arme beim zweistündigen Liebesakt für ein Gewicht mit sich rumschleppen muss… Die Riesenschildkröten sind auf Florena Island ausgestorben, daher wurden Exemplare von San Cristóbal Island zur Nachzucht herüber gebracht.
Während unseres weiteren Spazierganges kroch noch die ein oder andere Schildkröte am Wegesrand vorbei...
... bevor wir an eine Futterstelle kamen, wo sich die Massen tummelten. So sieht übrigens das aus, was bei Schildkröten hinten raus kommt und so schön rutschig unter den Schuhen klebt.
Immerhin könnten die hier mich nicht so plötzlich anspringen wie der Seelöwe im Hafen.
Mit massig Schildkrötenscheiße unter den Schuhen ging es dann weiter an einer Frischwasserquelle vorbei zu einer Felsenlandschaft, wo früher die ersten Siedler Galapagos’ ihre Wohnhöhlen gebaut hatten.
Toll, wie sich die Pflanzen ihren Weg durch das Gestein gebahnt und die Hälfte überwuchert haben. Dazu passte dann auch der Nebeldunst, der dem ganzen eine schöne Mystik verlieh.
Auf dem Heimweg fing es dann leider an zu Nieseln und am Hafen angekommen mussten wir feststellen, dass die See sehr unruhig geworden ist. Riesige Wellen brachen sich am Strand und die Schlauchboote mussten gut Slalom fahren, um den Wellen auszuweichen.
Nach dem Mittagessen war dann auch schnell klar, dass wir heute nicht würden schnorcheln können, weil die See einfach zu unruhig war. Also ging es mit den Schlauchbooten zurück zum Hafen und dann zu Fuß zu La Loberia, einem schwarzen Lava-Strand.
Dort hatten wir Zeit zum Relaxen, die ich aber lieber dazu nutzte auf den Klippen herum zu klettern, um Meeresechsen aufzutreiben. Tatsächlich wurde ich fündig und konnte ein paar prachtvolle Iguanas beim geduldigen Warten auf die Sonne bewundern.
Überall rannten diese hübsch-roten Riesenkrabben rum, die mich aber gleichzeitig leider an fette Spinnen erinnern.
Schwere Entscheidung, ob sie nun hübsch oder fies sind…Vor allem, nachdem ich gesehen habe, dass diese Viecher springen können!
Am Strand und zwischen den Felsen gab es Seelöwen, tolle Muscheln und anderen Krams zu entdecken, aber am besten waren natürlich die Iguanas.
Als die Sonne für einen Moment durch die Wolken brach, leuchteten ihre roten Schuppen wunderschön im hellen Licht.
Ansonsten sind sie aber auf den dunklen Lava-Felsen kaum zu entdecken.
Weil die See immer unruhiger wurde, fuhren wir vor dem Abendessen etwa eine Stunde bis zu einer anderen Bucht. Um erst gar nicht ans Geschunkel zu denken, setzte ich mich ans Ende vom Boot an die frische Luft und unterhielt mich mit unserem fast gleichaltrigen, sehr netten Barkeeper. Neben unserem Naturguide leider der einzig Englischsprachige an Bord. Alle anderen sind zwar auch sehr nett, aber sie sprechen in etwa genauso viel Englisch wie ich Spanisch… Die Ablenkung tat sehr gut – und ich wurde fleißig mit Schoko versorgt. Praktisch, wenn man guten Kontakt zur Küche hat ;-)
Letztes gemeinsames Abendessen, bevor Michael aus Chicago und Sofia aus Frankreich leider morgen das Schiff verlassen.
Nach dem Abendessen fuhren wir plötzlich sofort weiter, statt wie die letzten zwei Tage zumindest ein Stündchen zu warten. Also gab es das Ablenkungsprogramm Nummer 2 und wir quatschten lange weiter. Schön, sich endlich einmal mit jemandem zu unterhalten, der Englisch auch nur als Zweitsprache hat. Alles klingt lustig, ergibt wahrscheinlich keinen Sinn, aber man versteht sich trotzdem blendend. Irgendwann war ich dann aber so müde, dass ich kreuz und quer durchs Boot zur Kabine torkelte… und nach 10 Minuten leider direkt wieder Hechtsprung zum Klo. So ein Mist! Keine schöne Art der Diät!
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