Nach der morgendlichen Futterrunde schrubbten Charles und ich die Geierpools von VulPro, während unsere australische Unterstützung Dianne, Anzelle und Obert nach Nooitgedacht fuhren. Nachdem wir etwas Ranzaas im Geierrestaurant ausgelegt hatten und die dunklen Wolken sich endlich halbwegs verzogen, war der Himmel plötzlich schwarz voller Kapgeier. Einige kamen direkt ins Geierrestaurant gezischt, um sich den halbwegs gedeckten Tisch anzuschauen.
Andere landeten erstmal auf der Brutvoliere und warteten ab, bis Charles und ich mit den Pools fertig waren.
Die Geier schienen sehr zurückhaltend und blieben in sicherer Entfernung. Nur die etwas abseits gelegenen Aasfetzen wurden begutachtet und angeknabbert.
Ich zählte 59 Geier und konnte 16 unterschiedliche Flügelmarkierungen ausfindig machen. Das waren aber nur die Geier auf dem Boden. Geier auf den Volierendächern zählen nicht.
Unter das Geiervolk mischten sich auch ein paar Heilige Ibisse.
Zwischendurch kamen auch Kerris Pferde vorbei, aber die Geier stört das nicht.
Die Momente im Beobachtungshaus von VulPro sind einfach unbezahlbar. So nah kann man Geier-Action nirgends miterleben, ohne die Geier zu stören.
Der Kollege hier scheint sichtlich aggro zu sein. Seine "False Eyes", die beiden kahlen Stellen auf seiner Brust, sind deutlich angeschwollen und laufen rot an. Hier hat jemand Kampflust und Hunger.
Was für eine Augenweide! Bei sitzenden Geiern ist es schwer vorstellbar, aber ihre Flügel sind RIESIG!!! Die Kapgeier bringen ist auf knapp unter 3 m Spannweite!
Zaghaftes Aas hack.
Als sich einige Geier wieder in die Lüfte schwangen, setzte ich meine Arbeit vor. Natürlich blieb ein Auge dabei immer aufs Geierrestaurant gerichtet, um sofort zu merken, wenn das große Gefresse endlich losgeht!
So nah habe ich die beiden Andenkondore bei meinem diesjährigen Besuch noch gar nicht beieinander gesehen. Das hielt aber nicht lange an!
Schon bald zog sich die hübsche Kondor-Dame in eine Felshöhle zurück...
...während sich der Kondor-Mann auf dem Boden ausstreckte.
Unsere Weißrückengeier-Eltern füttern ihr süßes Küken scheinbar gar nicht mehr. Um es nicht zu sehr an Menschen zu gewöhnen, muss das Küken ab jetzt sein Aas selber aus einem Napf futtern. Das hat es heute mit großem Appetit zweimal richtig gut hinbekommen.
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