Es macht wirklich einen großen Unterschied aus, wenn keine Hähne mehr in unmittelbarer Nähe der Volunteer-Räume von VulPro leben: Ich konnte tatsächlich bis halb sechs schlafen, bevor ich in meinem taghellen Zimmer durch die Sonne gut gegart wach geworden bin. Immerhin diesmal nicht durch lautstarkes Hahnengekääähe um 3 Uhr morgens!
Weil die Geier nach wie vor sonntags auf Diät gehalten werden, begann ich morgens die ersten Geierpools zu schrubben. In der Kapgeier-Brutvoliere ließen sich die Geier die morgendlichen Sonnenstrahlen auf ihrem Brutfelsen ins Gefieder strahlen.
Die Geier konnten es kaum abwarten, bis sie frisches Wasser in einem sauber geschrubbten Pool bekamen. Sofort sprangen sie ins kühle Nass und planschten munter umher. Viele gönnten sich ein paar kräftige Schlucke und andere flatterten begeistert mit ihren Flügeln.
Durch das Planschen wurden auch ein paar wilde Geier angelockt, die plötzlich hinter mir neben der Voliere auftauchten. Es sind von VulPro freigelassene Geier, die einfach nicht die Farm verlassen wollen.
Morgens wurden die beiden Weißrückengeiern aus dem Hospital-Camp (die beiden links im Bild) mit Medizin versorgt.
Einer der beiden bekam neben einer Spritze...
...auch eine Laserbehandlung an seinem frisch amputierten Flügelstumpf.
Der Laser unterstützt den Heilungsprozess und bekämpft Entzündungen.
Außerdem gab es etwas Heilpaste für die fast verheilte Wunde.
Die drei Kapgeier durften das Hospital-Camp heute verlassen und wurden in die Großvoliere umgesiedelt. Dieses Geiermädchen ist eine ganz besondere Schönheit. Was für eine prachtvolle, flauschige Halskrause! Ganz hell, fast wie ein Albinogeier.
Neugierig nahmen die vielen anderen Geier der Großvoliere ihre Neuzugänge in Empfang.
Um die Geier etwas von den Neulingen abzulenken, wurde ausreichend Aas in die Voliere gebracht. Sofort ging das große Fressen los und ich behielt die ehemaligen Patienten im Auge. Zum Glück mischten sie sich problemlos unters Geiervolk.
Die flügelamputierten Geier in der offenen Voliere versammelten sich derweil unter ihrem Baum, der bei der schon morgens extremen Hitze halbwegs für Schatten sorgt.
Mit meinem Kappengeier-Patienten trainierte ich heute alle 1,5 Stunden. Leider merkte der Geier schon bald, dass es anstrengend wird, sobald ich die Voliere betrete. Daher freut er sich leider nicht mich zu sehen. Aber was sein muss, muss sein!
Das Stehen klappt schon richtig gut und ich habe es mehrfach geschafft seine Krallen in der richtigen Position um eine schmale Sitzstange zu biegen. Aber sobald ich den Geier loslasse, rennt er mit erneut verdrehter Kralle weg. Das Wegrennen ist aber gar nicht so schlimm, weil es seine Beinchen zusätzlich trainiert.
Nach einer Physio-Session war der Arme so außer Puste, dass er gierig aus dem Wassernapf trank. Wir hatten schon Sorgen, dass er nicht genug trinken würde, aber er trank mindestens 10 Schnabelfüllungen.
Ein wirklich tapferes Kerlchen!!!
Im Geierrestaurant herrschte heute leider gähnende Leere.
Einzelne Geier waren nicht wirklich am Aas interessiert,...
...und nur die Heiligen Ibisse fraßen sich an den Insekten und Maden satt.
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