Nachdem es gestern Abend und die halbe Nacht durchgeregnet hatte, habe ich früh morgens sogar einen Moment im Zimmer gefröstelt - wobei ich sagen muss, dass ich in den bisherigen Nächten bei VulPro auch keine Decke gebraucht hatte. Heute wachte ich bei einer grauen Wolkendecke auf, deutlich runter gekühlten Temperaturen und eine dicken Nebelwand über der Magaliesberg-Bergkette.
Die meisten Geier sahen nach der verregneten Nacht noch ziemlich mitgenommen aus. Mühseligen ordneten sie ihre nassen Federn mit ihren großen Schnäbeln.
Das Ohrengeier-Paar wirkte sogar motiviert sich seinem Nestbau zu widmen. Fleißig schleppte einer der beiden einen großen Ast herbei, der sogleich vom Partner-Geier kritisch begutachtet wurde.
In der Großvoliere breiteten viele Kapgeier ihre Flügel aus, um sich die Federn im Wind trocknen zu lassen.
Einen wunderschönen guten Morgen!
Nach meinem üblen Sonnenbrand von gestern war ich nicht traurig darüber, dass heute die Sonne hinter der Wolkenschicht versteckt blieb und wie angenehme Temperaturen knapp über 20 Grad hatten. Im Vergleich zu Weihnachten ist dies ein richtiger Kälteeinbruch!
Die Geier lebten richtig auf. Auch die beiden Wollkopfgeier waren wesentlich aktiver als in den letzten Tagen.
Die Palmgeier bekamen heute früh ein paar Eintagsküken zum Frühstück.
Als ich ihre Voliere verlassen wollte, blockierte ein wilder Weißrückengeier die Tür. Nach Innen öffnen ging nicht und nach außen öffnen wollte ich nicht, weil der Geier auf Kopfhöhe auf einem Zaun saß und mir mit einem Sprung hätte in die Voliere hüpfen können. Also wartete ich ein paar Minuten, unterhielt mich mit ihm, aber er machte keine Anstalten wegzugehen. Letztendlich öffnete ich die Tür dann doch und das Vieh ist zum Glück nicht reingesprungen.
Flügelausbreiten auf dem Kapgeier-Brutfelsen.
Ohrengeier-Paar Nummer 2.
Der Andenkondor-Mann putzte sich ausgiebig das Gefieder, indem er einzelnen Federn durch seinen großen Schnabel zog.
Die Andenkondor-Dame hingegen genoss sichtlich die milderen Temperaturen und hielt sich den ganzen Tag außerhalb ihrer Felshöhlen auf.
Besuch bei den Weißrückengeiern.
Das gestern ausgelegte Aas ist dem starken Regen richtig schön aufgequollen. In ein, zwei Volieren roch es daher gar nicht mal so gut. Das wird eine fiese Angelegenheit, falls wir die Aasreste im halbnassen Zustand entsorgen müssen.
Der Schopfadler wurde heute wieder mit Laser und Heilsalbe behandelt, bevor er den Tag in einer Haustier-Tragetasche verbrachte. Dort kann er sich wenigstens nicht an irgendeinem Gitter verletzen. wenn das Wetter mitspielt, werden wir ihn aber bald freilassen.
Der edle Königsgeier.
Und sein Mitbewohner, der Rabengeier.
Rund ums Geierrestaurant und auf dem Dach der Kapgeier-Brutvoliere hatten sich heute gut 50 wilde Geier versammelt. Einige wenige flatterten runter ins Geierrestaurant...
...und noch weniger hackten ihren Schnabel ins Aas. Das große Fressen blieb leider wieder aus, da nach dem Sturm viele Schattennetze auf den Dächern der Voliere repariert werden mussten. Das fanden die Geier natürlich nicht so toll.
Im nächsten Bild sind die "falschen Augen" der Geier gut zu erkennen. Das sind federlose Hautstellen an der Brust, die bei Aufregung rot anlaufen. Dem Kollege hier schießt gerade der Puls ordentlich hoch.
Der süße Kappengeier hatte leider keinen guten Start in den Morgen. Offenbar hatten sich plötzlich seine Beinchen in einem Stück des Kunstrasens verknotet, so dass beide Beine umwickelt waren. Kerri konnte ihn aus seiner misslichen Lage befreien, aber er brauchte erstmal eine Weile, um sich von dem Schreck zu erholen. Als Entschädigung habe ich ihm ein paar frische Pferdeäpfel gebracht, in denen er sofort begeistert herumgepickt hatte.
Später durfte er ein paar Minuten seine Voliere verlassen und auf der Außenwiese herumtoben.
Natürlich ist das noch immer anstrengend für ihn, aber es wird Tag für Tag besser.
Abends gingen Kerri, Charné und ich gemeinsam Sushi essen. Mjammi, darauf hatte ich bereits sehnsüchtig gewartet! Wie immer ein Hochgenuss!!!
Samstag, 29. Dezember 2018
"Kälteeinbruch" bei VulPro
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