Was gibt es Schöneres, als unvorbereitet zu merken, dass die Kühlkammer von VulPro mal wieder ausgefallen ist!? Es war in gewisser Weise betörend. Für die Geier aber umso besser, da wir die gut gefüllte Kühlkammer nun auf sämtliche Volieren und das Geierrestaurant aufteilten. Festtags-Aas für alle!!!
Die Ohrengeier kauten genüsslich an ein paar Stinkeferkeln herum, die sie in null komma nix zerlegten.
Sehnchen zerr.
Die Wollkopfgeier wollten beim Essen lieber ungestört bleiben, so dass ich sie nur abseits vom Aas erwischte.
Das meiste Aas bekamen die flügelamputierten Kapgeier und Weißrückengeier in der offenen Voliere, weil sie ihr Futter fast immer mit Dutzenden wilden Geiern teilen müssen.
Mjammi, da läuft aber einigen Geiern das Wasser im Schnabel zusammen.
Ratzfatz war das erste Schwein umzingelt und es wurde munter gespeist. Als wir etwa eine halbe Stunde später zwei weitere Schweine servierten, war von diesem nur noch Haut und Knochen übrig.
Durch die Fressgeräuschen ihrer Kollegen wurden natürlich auch die Geier in den anderen Volieren hellhörig und eilten begeistert zur den Türen. Die Kapgeier in der Brutvoliere waren als nächstes dran.
Besonders schön war es zu beobachten, wie die Junggeier mutig ins Getümmel sprangen, um sich die besten Häppchen zu sichern. Bei meinem letzten Besuch im Oktober waren sie noch nicht flügge und fiepten jämmerlich nach Aas, aber jetzt können sie sich gegen eine Meute ausgewachsener Elterngeier am Aas durchsetzen!
Damit die Geier leichter ans Fleisch kommen, schneiden wir die Schweine vorher mit einem Messer auf. Die Schnäbel von Kapgeiern und Weißrückengeiern sind zu schwach und können die dicke Schweinehaut nicht alleine öffnen. In freier Wildbahn würden Raubtiere die Futtertiere aufreißen oder die Geier müssen sich über die Weichteile mit ihren langen Hälsen ins Aas kämpfen.
Die nächste Portion bekamen die Weißrückengeier in ihrer Brutvoliere.
Auch hier verschwand das Aas schon bald unter einem riesigen Haufen von Federn und Langhälsen.
Nachdem alle Geier versorgt waren, verteilten wir an viele noch eine zweite Runde und der Rest ging ins Geierrestaurant. Das meiste Aas sah nicht wirklich appetitlich aus, aber Geier sind da zum Glück nicht ganz so anspruchsvoll. Anschließend konnte die Kühlkammer gründlich geschrubbt werden, bevor hoffentlich bald die nächste Aaslieferung kommt.
Die Andenkondore waren bei der Hitze bisher eher unauffällig.
Das änderte sich aber schlagartig, sobald sie das Aas erblickten.
Männliche Andenkondore sind gut an ihrem fleischigen Kamm zu erkennen, den sie auf dem Kopf tragen. Weiblichen Andenkondoren haben diesen nicht.
Während eines der beiden Männchen futterte, wollte sich das Weibchen balzend bemerkbar machen.
Gegen ein nicht mehr ganz so frisches Stinkeferkel hatte sie Hübsche aber leider keine Chance und zog beleidigt ab.
Später am Tag hatten sich beide Andenkondore - hoffentlich gut genährt - wieder auf ihren Felsen zurückgezogen.
Mein kleiner Schützling bekam ein saftiges Schweinebein zum Abnagen. Nach vielen Trainingseinheiten hat der Frechschnabel erkannt, dass nicht nur meine Armbanduhr gut schmeckt, sondern auch meine Finger. Also hackte er munter zu, auch wenn die Schnabelhiebe zum Glück nicht wirklich weh tun. Noch nicht!
Mit dem Weihnachtsaas konnte ich den süßen Kappengeier aber kurzweilig zufriedenstellen.
Auch wenn die Trainingseinheiten für ihn sehr anstrengend sind, so ist täglich eine kleine Verbesserung zu erkennen! Ich hoffe so sehr auf ein Neujahrswunder und dass der Kleine wieder richtig gut laufen kann, wenn ich abreise. Genau wie vor einigen Jahren der tapfere Sekretär, dem ich in einem dreiwöchigen täglichen Training das Laufen wieder beibringen konnte.
Montag, 24. Dezember 2018
Heilig Aas'bend
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