Jeder tolle Urlaub hat leider ein Ende und so schleppte ich mich heute zum letzten Mal im Klausbachtal im Nationalpark Berchtesgaden den Berg hinauf zum Bartgeier-Infostand. Die heißen Temperaturen machten den Aufstieg nicht leichter, aber immerhin wusste ich, dass ich es bereits viermal geschafft habe. Da wird es wohl auch noch ein weiteres Mal klappen.
Gemeinsam mit zwei Praktikantinnen vom LBV informierten wir die vorbeikommenden Wanderer wieder über die beiden ausgewilderten Bartgeier Wally und Bavaria. Die meisten hatten bereits von der Auswilderung gehört und sich sogar die beiden Geier per Webcam angeschaut. Sie aber hier vor Ort live zu sehen, war allerdings viel, viel besser.
Mittlerweile sind die beiden großen Kleinen 97 und 100 Tage alt. Nicht mehr lang, vielleicht 2-3 Wochen, und sie werden ihre ersten zögerlichen Ausflüge machen.
Um mich neben den beiden Geiern auch von Toni zu verabschieden, ging ich nach einigen Stunden runter zum Beobachtungszelt, wo Toni heute Schicht hatte. Anfangs lag das Zelt noch etwas im Schatten und hin und wieder wehte ein leichtes Lüftchen vorbei. An so einem Arbeitsplatz ist es kein Wunder, dass sich freiwillige Überstunden ansammeln.
Leider kriege ich es einfach nicht hin die beiden Geier vernünftig durchs Fernglas abzulichten. Auf den folgenden Bildern sind sie nur zu erahnen. Die beiden haben aber heute gefressen und gefressen, bis sie sich so vollgefressen hatten, dass sie sich in der Nachmittagshitze gemütlich schlafen legten.
Leider war es irgendwann an der Zeit Abschied von den beiden Geiermädchen und den netten Geierfreunden zu nehmen. Nicht nur mir fiel der Abschied sehr schwer, sondern auch Barty. Ich wünsche Toni und allen anderen Projektbeteiligten noch einen weiterhin so guten Projektverlauf und den beiden Bartgeiermädchen alles, alles Gute fürs Flüggewerden!!!
Zum Glück werde ich die beiden Geier auch weiterhin per Webcam beobachten und ihre Entwicklung verfolgen können. Später, wenn sie erstmal ausfliegen, werden zudem ihre GPS-Daten (mit etwas Zeitversatz) veröffentlicht werden, so dass ich sie nicht aus den Augen verlieren kann. Das "Bergsteigen für die Bartgeier" wird mir aber sicherlich sehr fehlen!!!
Als ich mit meinem Bartgeier-Shirt noch in einem Gasthof ein Abendessen verschlang, sprach mich die netten Wirtin tatsächlich mit Stolz in der Stimme an: "Ist das einer UNSERER Bartgeier auf Ihrem T-Shirt?" Diese Begeisterung der Berchtesgadener zu erleben, hat mich die letzten zwei Wochen täglich aufs Neue gerührt. Somit war dieses letzte kurze Geiergeplaudere ein toller Abschluss eines wunderschönen Geierurlaubes!
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