Nach dem gestrigen Bergsteigen für die Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden legte ich heute wieder einen etwas ruhigeren Tag ein. Dachte ich zumindest. Die netten Praktikanten vom LBV hatten mir einen Spaziergang durch die Aschauer Klamm empfohlen und die Beschreibung hörte sich wirklich super an.
Da der Wanderweg ab Schneizlreuth gesperrt war, parkte ich nahe der Kaserne in Oberjettenberg und kletterte einen steilen Weg runter in die Klamm.
Unten angekommen war ich direkt wieder restlos begeistert. Rauschende, glasklare Wildflüsse in dieser herrlichen Landschaft sind einfach super! Daran kann ich mich nicht sattsehen. Und der große Vorteil in einer Klamm: Man kann kilometerweit dicht neben dem Fluss entlanglaufen und hinter jeder Biegung wartet eine weitere tolle Aussicht!
Anfangs war die Klamm noch etwas breiter, verengte sich später jedoch. Durch die grelle Sonne auf einer Seite und die Schatten auf der anderen Seite, werden die meisten Bilder dieser tollen Schlucht einfach nicht gerecht. Ich zeige sie jetzt zwar trotzdem, aber live ist es um ein Vielfaches schöner!!! Die Aschauer Klamm ist nicht so bekannt wie zum Beispiel die Almbachklamm oder die Wimbachklamm. Eigentlich komisch, denn sie ist ebenfalls wunderschön und zudem eintrittfrei.
Nach einer Wanderung bergauf bis zur Aschauer Klause, drehte ich wieder um und ging die Schlucht zurück. Diesmal aber weiter bergab als auf dem Hinweg, weil ich bis zur Gaststätte Haidermühle laufen wollte. Eine eiskalte Schorle nach der langen Wanderung in der Hitze wäre genau das richtige. Tja, nur schade, dass die Gaststätte erst am 19.06. wiedereröffnet.
Ohne Stärkung ging es hinter der Gaststätte steil bergauf Richtung Oberjettenberg bis zurück zum Auto, insgesamt eine Wanderung von 8,8 km Länge mit rund 400 Höhenmetern. Auf der Zielgerade, als ich durch den Aufstieg noch etwas wackelig auf den Beinen war, wäre ich fast auf diese Blindschleiche getreten, die mitten auf dem Wanderweg lag. In dem Moment kam ich mir selber wie eine schleichende Blinde vor.
Da mir morgens ein anderer Gast beim Frühstück von der Weißbachschlucht nahe der Aschauer Klamm erzählt hatte, wollte ich den jungen Tag für eine weitere Wanderung nutzen. Vor allem, da in der Weißbachschlucht nicht so viele Höhenmeter dazukommen. Ich fuhr also zur Gaststätte Mauthäusle, stärkte mich mit einem Riesennapf Schorle und einem Apfelstrudeln, bevor es runter in die Schlucht ging.
Im Vergleich zur Aschauer Klamm waren hier sogar ein paar mehr Leute unterwegs. Mit einer netten Gruppe ging ich einen Großteil des Wanderweges gemeinsam, wobei wir uns immer wieder - je nach Fotomenge - überholten und wieder einholten.
Auch Barty genoss den Tag sichtlich. In den beiden Schluchten war es zwar ebenfalls sehr warm, aber bei weitem nicht so heiß wie weiter oben und auf freien Flächen. Eine Bergwanderung wäre bei 30 Grad viel zu anstrengend gewesen.
An vielen Stellen tropfte erfrischendes, eiskaltes Wasser von den Felsen und an manchen Stellen gab es sogar richtige Wasserläufe die Bergwand herab. Eine super Gelegenheit die erhitze Haut zu erfrischen. Am liebsten hätte ich mich direkt in die Fluten gestürzt.
Nach gut 3 km erreichte ich das Ende der Schlucht und drehte wieder um. Normalerweise fände ich Rundwege besser, aber in einer Klamm bzw. Schlucht wie dieser ist es viel schöner, wenn man den tollen Weg direkt noch ein zweites Mal genießen kann. Am Ende kam ich bei dieser Wanderung auf 6,2 km und weitere 160 Höhenmeter. Soviele zu "ich gönne mir einen ruhigen Tag, um die Beine zu entspannen". Aber ich muss einfach sagen, dass mir das Wandern hier richtig viel Spaß macht!!!
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