Auf unserer Weiterfahrt nach Salt Lake City mussten wir heute sehr, sehr viele Meilen schaffen. Dennoch wollten wir uns nicht hetzen und noch ein paar schöne Abstecher einplanen.
Vorher genossen wir aber den Sonnenaufgang von unserem Campingplatz aus...
...und das herrliche Farbspiel während der frühen Abfahrt. Ob wir heute noch ein paar Kalifornische Kondore und Truthahngeier erblicken werden? Bei zweiteren waren wir erfolgreich, wie bisher an jedem Tag. Aber die Kalifornischen Kondore bevorzugen dann doch eher Küstengegend bzw. südlichere Gefilde.
Von Monument Valley aus führte uns eine abenteuerliche Schotterpiste hoch in die Berge. Die Straße hatte keine Seitenbefestigung, so dass wir teilweise den Atem anhielten, dass uns bloß niemand entgegenkommt.
Erstes Ziel: Natural Bridges National Monument.
Dieser Park ist recht überschaubar und hat neben diversen Wanderwege drei Natur-Brücken als Highlight. Diese sind farblich so gut in die Landschaft integriert, dass man sie kaum erkennen kann.
In jedem Fall eine gute Gelegenheit, um sich die Beine zu vertreten und noch etwas schönes zu erkunden. Danach ging die Fahrt durch sehr abwechslungsreiche Landschaft weiter.
Immer wieder kreuzten Kuhherden unseren Weg, so dass wir abwarten mussten, bis die Herrschaften sich von der Straße bequemten. Warum musste ich bei dem Anblick nur direkt an hungrige Truthahngeier und Kondore denken? Aas! Saftiges Aas! Leider allerdings noch lebend.
Faszinierende Landschaft am Wegesrand.
Vorne im Auto saß übrigens die ganze Fahrt über Maggies geierhafter Freund Fidel und genoss die Aussicht sowie das köstliche Insektenaas auf unserer Windschutzscheibe.
Maggie hatte für uns den Nationalpark-Jahrespass besorgt. Für 80 US Dollar kommt man damit ein Jahr lang kostenlos in jeden Nationalpark. Das gilt für alle Insassen im Auto. Da der Eintritt sonst ca. 10 - 20 Euro je Park kostet, hatten wir allein auf unserer Tour das Geld schnell wieder raus. Maggie war aber vor unserem gemeinsamen Trip bereits eine Woche unterwegs und wird auch auf der Heimfahrt nach Indiana noch einige Abstecher machen. Daher ist dies wirklich ein faires Angebot. Ich vermute allerdings, dass es diesen Pass nur für Einheimische gibt!?
Dieser Pass war uns auch beim zweiten Abstecher des Tages nützlich: Dem Arches National Park! Für diese Route hatten wir vorab gar nichts geplant und alles spontan entschieden, als wir uns in Ruhe die Straßenkarte angeschaut hatten. Umso besser. So schaffe ich direkt noch einen National Park, von dem ich zwar viel gehört hatte, aber nie wirklich eingeplant hätte ihn zu besuchen.
Leider war der nördliche Teil des Parks mit dem berühmten Steinbogen "Devil's Garden" gesperrt. Aber wir hätten sowieso nicht genug Zeit gehabt jeden einzelnen Bogen zu bewundern.
Wir begnügten uns zunächst mit dem Sand Dune & Broken Arch Trail, bei dem wir verschiedene Bögen anschauen konnten. Es war übelst heiß und das Wasser verdampfte bevor es in der Kehle ankam. Weit und breit kein Schatten, aber tolle Landschaft.
Dieser kleine Bogen ist nur zu erkennen, wenn man weiß, dass sich dort einer im Schatten versteckt.
Durch tiefen Sand stapften wir weiter und entdeckten in der Ferne einen weiteren Steinbogen.
Dieser Bogen war besonders beeindruckend.
Und noch witziger die Verrenkungen mancher Leute, die versuchten ein ganz besonderes Foto zu ergattern...
Bei 35 Grad und knallender Sonne ist der Anblick von schneebedeckten Bergen in der Ferne irgendwie merkwürdig.
Wir stoppten auch am wohl berühmtesten Bogen des National Parks, dem Delicate Arch. Dieser Bogen ist auch auf den meisten Autokennzeichen Utahs abgebildet.
Die Wanderung zum Bogen ist 3,5 Meilen lang und geht recht steil bergauf. Bei dieser Hitze bestimmt kein Vergnügen. Außerdem hatten wir nicht viel Zeit, daher begnügten wir uns mit einem kürzeren Wanderweg, der uns immerhin einen tollen Blick auf den Steinbogen bescherte. Im ersten Moment habe ich mich tierisch lustig über den "kleinen Steinbogen" gemacht, weil er in der Ferne wirklich winzig aussah. Erst beim Heranzoomen, als ich die winzigen Menschen zwischen den Steinen entdeckte, wurde mir die optische Täuschung bewusst. Ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen, dass ich den armen Steinbogen im ersten Moment ausgelacht hatte.
Während ein paar Truthahngeier über unseren Köpfen kreisten, entdeckten wir eine wunderschöne, farbenfrohe Echse.
Leider mussten wir bald weiter, weil die Fahrt nach Salt Lake City noch einige Stunden dauern würde. Umso willkommener die Überraschung, als wir im kleinen Kaff Price plötzlich einen Wegweiser Richtung Cold Stone sehen. Sofort hinterher und tatsächlich: Irgendwo im Nirgendwo eine Cold Stone Filiale. Zugegeben, ich hatte nicht damit gerechnet, wie verbreitet Cold Stone nach 13 Jahren ist. Daher hatte ich vorab nur die Adresse der Filiale in Salt Lake City rausgesucht und gehofft, dass ich am letzten Abend in Las Vegas eventuell einen zweiten Becher verschlingen könnte.
Endlich wieder mein Lieblingsnapf "Strawberry Banana Rendezvous". Köstlich!!!
Weiterfahrt durchs schöne Hochland rund um Salt Lake City.
In Salt Lake City hatten wir uns über Airbnb für zwei Nächte ein Apartment gemietet. Das Zelt kann sich also ausruhen. Wird bestimmt komisch auf einmal in einem breiten Bett zu schlafen, hehe.
Für mich gab es zwei Argumente nach Salt Lake City zu fahren, auch wenn es ein großer Umweg ist. Andy N. Condor und das Ballet West.
Auf das Ballet West, eine der besten Kompanien der USA, bin ich durch die BBC-DVD-Box "Breaking Pointe" aufmerksam geworden. Das ist eine Art Reality Doku, in der das BBC sechs Wochen lang verschiedene Tänzer des Ballet West aus Salt Lake City begleitet und interviewt hat. Es gibt auch eine zweite Staffel, auf deren Erscheinen ich sehnsüchtig warte. Leider ist die Ballett-Saison bereits vorbei, so dass ich unseren Trip leider nicht mit einer Aufführung verbinden konnte. Obwohl die Dreharbeiten bereits 4 oder 5 Jahre her sind, tanzen noch immer einige der Tänzer hier. Es wäre zu schön gewesen sie einmal live zu erleben. Aber immerhin konnten Maggie und ich kurz am schönen Capitol Theatre stoppen, um ein Foto zu machen. Das Theater war leider geschlossen.
Um die Ecke herum konnten wir den Eingang zu den Übungsräumen entdecken. Es gingen auch einige junge Nachwuchstänzer ein und aus. Von den Profis leider wie zu erwarten keine Spur.
Wir lauerten noch eine Weile vor dem Theater, während wir unseren Abendsalat verschlangen, aber leider tauchte niemand Bekanntes auf.
Der wichtigste Grund für eine Reise nach Salt Lake City war aber Andy N. Condor, der 58-jährige Andenkondor aus dem Vogelpark Tracy Aviary. Andy ist weltweit ein Star unter den Geiern und hat fast 10.000 Freunde auf seinem Facebook-Profil und wir sind bereits seit Jahren in Kontakt. Ich stelle mir immer vor, dass das Riesenvieh persönlich mit seinen Krallen seine Fanpost beantwortet. Seine Tierpflegerin Helen hatte mir mehrfach angeboten, dass ich herzlich willkommen sei, sollte ich mal in der Stadt sein. Zeit für ein Live-Kennenlernen! Nur noch einmal schlafen ;-)
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