Neben den sieben Gänsegeiern und dem Sekretär leben auch zwei entzückende Mönchsgeier in der Großvoliere im Allwetterzoo Münster.
Als ich an der Voliere eintraf, waren natürlich auch die beiden patschnass. Sie haben sich nämlich ein Nest auf dem Boden unter einem kahlen Baum gebaut und nicht in einer halbwegs trockenen Brutniesche. Da die beiden verletzte Flügel haben, ist ihnen ein Flug in die Brutwand allerdings leider nicht möglich.
Rechts im Bild das große Mönchsgeiernest, in dem die meiste Zeit einer der beiden saß. Ein Ei scheinen die beiden aber nicht zu haben, denn dafür bauten sie noch viel zu viel am Nest herum und lagen nicht flach und brütend im Bruttrichter.
Der zweite Geier war verzweifelt damit verschäftigt seine patschnassen Flügel zu trocknen. Immer wieder schlug er kräftig mit ihnen in die Luft oder machte sogar einige Luftsprünge. Umso mehr tat er mir leid, als nach einer Stunde wieder ein Platzregen runterkam. Gefolgt von Sonne, in der der Geier seine Trocknung wiederholte, nur um nach einer weiteren halben Stunde wieder patschnass zu werden. Das Wetter war einfach ungemütlich. Wie gerne hätte ich das nasse Huhn einfach in ein flauschiges Handtuch gewickelt und trocken gerubbelt!
Er bewegte sich allerdings nie weit weg vom Nest und schleppte hin und wieder ein paar Stöckchen heran, um das Nest weiter auszubauen.
Einige Male reckte er den Hals nach vorne und rissen mehrfach hintereinander den Schabel auf, als würde er kräftig nach Luft schnappen.
Das Mönchsgeierpärchen sah noch immer genauso verliebt wie in den Vorjahren aus. Immer wieder turtelten sie miteinander und gaben sich Schnabelküsschen.
Kaum hatte ich mit den Kameraeinstellungen gespielt, begannen die beiden Geier in ihrem Nest mit einer lautquiekenden, flügelflatternden Kopulation. Die Bilder sind dadurch leider viel zu dunkel und verwackelt geworden, aber der Radau und Anblick war richtig niedlich. Offenbar wirkten die Geräusche so anregend, dass wenigstens zwei Storchenpaare auf dem Dach der Voliere direkt mitpimperten.
Zweimal kam sogar richtig die Sonne heraus. Das tat den Geier sichtlich gut und sie breiteten alle ihre Flügel aus. Auch ihre Flugaktivitäten bzw. die Flugversuche nahmen stark zu.
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