Heute traten 22 Mönchsgeier aus der spanischen Extremadura ihre 4.000 km lange LKW-Reise quer durch Frankreich, Italien, Slowenien, Ungarn und Rumänien an, bevor sie nach gut 65 Stunden an ihrem Zielort Bulgarien ankommen werden. Dies ist der größte Transport von Mönchsgeiern aller Zeiten!!! Während der langen Fahrt werden sich zwei LKW-Fahrer abwechseln, um möglichst zügig voran zu kommen. Die Geier werden den Transport in abgedunkelten Kisten ohne Fressen verbringen. Das Fressen würden sie nur hochwürgen, wenn sie sich während der stressigen Fahrt zu sehr aufregen. Außerdem sind sie bei Dunkelheit ruhiger, als wenn sei durch Licht gereizt werden.
(c) AMUS, VCF-Webseite |
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Jedes Jahr müssen Junggeier, die in der Extremadura flügge geworden sind, aufgrund von Mangelernährung und Schwäche eingesammelt und in einer Auffangstation aufgepäppelt werden. Sobald sie wieder fit und kräftig sind, werden sie nicht nur in Spanien wieder ausgewildert, sondern teilweise auch in anderen Ländern Europas, um die dortigen Populationen zu unterstützen. In den letzten Jahren wurden zum Beispiel immer wieder spanische Junggeier nach Bulgarien geschickt, um im Rahmen des Vultures Back to LIFE Projektes dort wiederangesiedelt zu werden. Dieses Jahr wurden nun insgesamt 22 Mönchsgeier auf einen Schlag aus der Auffangstation AMUS bereitgestellt und erhöhen die Anzahl nach Bulgarien gebrachter Mönchgeier auf 59!
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Der Transport wurde durch die Vulture Conservation Foundation (VCF) organisiert. Sobald die Geier ihre neue Heimat erreichen, wird ein Gesundheitscheck durchgeführt und die Geier dürfen sich in speziellen Volieren an ihr neues Klima gewöhnen. In den kommenden Monaten werden sie dann durch Green Balkans und den Fund for Wild Flora and Fauna ausgewildert.
(c) AMUS, VCF-Webseite |
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In Spanien gibt es die weltweit größte Mönchsgeier-Population mit gut 2.500 Brutpaaren. Mehr als die Hälfte davon leben in der Extremadura. In Bulgarien steht es hingegen sehr schlecht um den Mönchsgeier. Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Mönchsgeier zwar noch überall in Bulgarien verbreitet. Durch Zerstörung seines Lebensraumes, weit verbreiteten Einsatz von Giftködern gegen Raubtiere, Ausbau der Landwirtschaft, Nahrungsmangel und Abschuss starb der Mönchsgeier in Bulgarien allerdings aus. Das letzte Nest eines Brutpaares wurde laut Green Balkans 1993 dokumentiert. Im gesamten Balkan gibt es nur noch eine kleine Population im Dadia National Park in Griechenland. Das in 2015 gestartete Projekt Vultures Back to LIFE hat zum Ziel die Lebensbedingungen für Mönchsgeier zu verbessern, Bedrohungen wie Giftköder zu vermindern und die beeindruckenden Geier wiederanzusiedeln. Langfristig wird ebenfalls an einer Verbindungen der neu geschaffenen Balkan-Population mit den Populationen aus Griechenland, den Alpen und der Iberischen Halbinsel gearbeitet.
Das Wiederansiedlungsprojekt zeigt bereits die ersten Erfolge: Zwei Mönchsgeier, die von Spanien nach Bulgarien umgesiedelt wurden, verguckten sich in ihrer neuen Heimat ineinander und bildeten das erste Pärchen, seit der Mönchsgeier in Bulgarien ausgestorben war.
(c) Green Balkans, VCF-Webseite |
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