Mittwoch, 16. Januar 2019

Zurück in die Freiheit

Im November 2017 wurde der Gänsegeier Gypsi geschwächt in Slowenien gefunden und von einem Mitarbeiter der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS Haringsee) nach Österreich gebracht, nachdem er vermutlich von einem Kadaver mit Bleifragmenten gefuttert hatte. Weil Geier dies nicht vertragen, litt der Arme unter einer Bleivergiftung und hätte dies alleine nicht mehr überlebt. Zuvor war der Geier bereits in Deutschland in menschlicher Obhut gewesen und dort mit einem GPS-Sender ausgestattet wieder ausgewildert worden.
Nach über einem Jahr toller Pflege verließ Gypsi nun die EGS Haringsee und trat seine Reise zum Zoo Salzburg an, wo er nun endlich wieder freigelassen werden sollte. In den Felsen rund um den Salzburger Zoo leben seit vielen Jahren einige wilde Gänsegeier, die im Zoo zusätzlich mit Futter versorgt werden. Um die wilden Geier mit eigenen Augen zu sehen, war ich im August 2012 extra dort hingefahren und wirklich begeistert.
Heute begleitete meine Bekannte und tolle Unterstützerin der EGS Haringsee, Barbara Maria Aichner, die Auswilderung von Gypsi und stellte mir netterweise die folgenden schönen Fotos zur Verfügung.
Nachdem der Geier in seiner Voliere in Haringsee eingefangen wurde, ging es in einer Transportbox nach Salzburg, wo er im Zoo freigelassen wurde.
Der erste Schritt in die Freiheit.
Zur Motivation waren ihm einige saftige Aasbrocken hingelegt worden, damit er sich nach der Anreise stärken konnte.
In einem Bericht las ich, dass er 6 Jahre alt ist. Seine Halskrause ist noch immer schön braun und federig. Wenn der Geier älter wird, färbt sich die Halskrause weiß und wird ganz flauschig.
Offenbar ist die Freiheit besser als das Aas, denn er lief sofort einige Schritte an den Fleischbrocken vorbei.
Kurze Kräftigung der Flügel...
...und schon schwang er sich glücklich in die Lüfte.
Die erste Landung in Freiheit verlief etwas unsanft, als es ihm nicht gelang schnell an Höhe zu gewinnen.
Er schaffte es einen Weg aus dem Dickicht zu finden und setzte seinen Flug fort.
Als er schließlich Höhe gewann und einige Runden über dem Zo drehte, wurde er von einer Eskorte begleitet bzw. neugierig begrüßt.
Bald schloss sich ihm ein zweiter wilder Geier an und gemeinsam segelten sie von dannen.
Pass gut auf dich auf, du wunderschönes Tier!!!
alle Bilder © Barbara Maria Aichner, 2019

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