Mittwoch, 2. Januar 2019

Aas & Andenkondore

Heute früh war es zwar noch bewölkt bei VulPro, aber immerhin hatte der Dauerregen aufgehört. Leider mussten wir einen unserer Patientengeier gestern einschläfern, da alle Rettungsversuche nicht weiter halfen. Den anderen Geierpatienten geht es aber nach und nach besser.
Nach dem Frühstück fuhren Laura und ich zu zwei Schweinefarmen, um Aas einzusammeln. Damit ging es dann weiter nach Nooitgedacht, wo wir das Aas im Geierrestaurant auf einer Bergkette nahe der Geierkolonie auslegten. Unterwegs sahen wir ein paar Zebras, Perlhühner, Impala und Affen, aber noch viel schöner waren die "Tornados" aus Kapgeiern am Himmel!
Im Geierrestaurant war nicht viel los. Achtung, Geierkalauer: Kein Aas da!
Auf unserer Ladefläche hatten wir 5 Eimer voller Aasbrocken, eine Riesensau, mehrere mittelgroße Schweine, ein Schaf und kleinere Ferkel.
Wir verteilten alles im Geierrestaurant im guten Wissen, dass das Aas schon bald so blankgenagt sein wird wie sämtliche andere Gerippe in der Umgebung.
Zwischen den von der Sonne ausgeblichenen Knochen zeigten sich mehr und mehr Blumen, vermutlich unterstützt durch den kräftigen Regen der letzten Tage. Fast schon "Aas Art" ,-)
Nachdem wir das Aas abgeladen hatten, fuhren wir zurück zu VulPro, wo plötzlich die Sonne rauskam und die Temperaturen schlagartig auf über 30 Grad stiegen bei heftiger Luftfeuchtigkeit. Wenige Minuten ungeschützt in der Sonne und zack, Arme angekokelt. Noch nie hat meine Haut hier so empfindlich reagiert wie dieses Mal und dabei nutze ich mehrfach täglich LSF 50!
Der Kappengeier lag ausgestreckt in seiner Voliere und ließ sich die Sonne auf sein hübsches Köpfchen scheinen. Bestimmt genoss er es, dass er nicht wieder den ganzen Tag patschnass und durchgefroren war.
Der Königsgeier lag nachmittags bereits gemütlich auch seiner Sitzstange,...
...während der Rabengeier sein Gefieder putzte.
Die meisten Ohrengeier lagen entweder auf der Wiese ausgestreckt oder saßen pärchenweise nebeneinander. Einer mit amputiertem Flügel hatte mir einen Heidenschrecken eingejagt, als er auf seinem Rücken in der Voliere lag und hilflos mit den Beinen in der Luft strampelte. Er schaffte es nicht sich aus eigener Kraft wieder umzudrehen, so dass wir ihm vorsichtig dabei helfen mussten.
 
Wollkopfgeier.
Die Weißrückengeier-Brutvoliere, diesmal trocken und mit schöner Aussicht.
 
Kapgeier-Brutvoliere.
Großvoliere im Abendlicht.
Palmgeier.
 
Das abendliche Highlight bescherten uns überraschenderweise die Andenkondore! Munter flatterten sowohl das Männchen als auch das Weibchen in ihrer Voliere herum und ich habe sie endlich einmal halbwegs beim Fliegen erwischt. Beeindruckende Riesengeier!!!
Andenkondore bringen 15 kg auf die Waage und sind damit die schwersten flugfähigen Vögel der Welt! Der Albatross übertrumpften den Andenkondor in Sachen Spannweite zwar um ca. 20 cm (3,7 m vs. 3,5 m), wiegt aber nicht so viel!
Und nochmal!
Nachdem ich den Andenkondor fast vor der Linse kleben hatte, ließ ich ihn lieber in Ruhe ;-)
Was für ein toller Tagesabschluss!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen