An der Alm stehen schon morgens für durstige Wanderer Getränke bereit. Nach einer kurzen Erfrischung konnte ich es mir dann nicht nehmen lassen endlich das abenteuerliche Klo unter dem Baum am Abhang zu begutachten. Ich hatte es bereits letztes Jahr entdeckt, aber da ich glaube da war es nicht in Betrieb.
Am Geierstand angekommen traf ich zwei nette Helfer vom Nationalpark und vom LBV und erhielt direkt die Info, dass heute früh Geiermädchen Dagmar offenbar durch einen schmalen Spalt zwischen Zaun und Felswand aus der Felsnische ausgebüchst und in eine steinschlaggefährdete Rinne gewatschelt ist.
Wenn gerade mal kein Besucher am Stand war, hielten wir nach Dagmar Ausschau, die teilweise sogar sichtbar war. Da die Situation leider besorgniserregend war, wurde Helfer Christian runter zum Beobachtungszelt gerufen, um sich dem Rettungstrupp anzuschließen. Da hatte mein heutiger Besuch am Infostand ja gutes Timing, denn es waren nicht gerade wenig Besucher unterwegs.
Irgendwann konnten wir das Rettungsteam beim Aufstieg beobachten. Sie nahmen vorsichtshalber eine Geiertransportbox mit, um Dagmar zurück in die Felsnische bringen zu können. Allerdings spielte Dagmar da nicht mit und verzog sich vor Angst immer weiter ins gefährliche Terrain. Die Helfer zogen sich also vorsichtig unter einen Baum zurück und warteten erstmal ab - aber Dagmar ließ sich selbst von dem ausgelegten Aas nicht aus der Rinne heraus locken.
Aus der Entfernung konnten wir natürlich nur Daumen drücken und hoffen, dass alles gut geht. der Tag am Infostand hat dennoch richtig viel Spaß gemacht, was natürlich auch an dem sehr netten Helfer lag. Später ging es dann über die Halsalm zurück zum Hintersee, um mir erstmal ein gutes Abendessen zu suchen. Unterwegs gab es aber noch einige interessante Dinge zu entdecken, wie diese weiße Spinne, die sich gerade einen Schmetterling zum Abendessen gönnte.
Nach dem Abendessen schloss ich den Tag mit einem schönen Spaziergang entlang des Hintersees ab. Das glasklare Wasser und die herrlichen Spiegelungen sind einfach wunderschön.
Mit dem Bartgeierdrama ging es parallel natürlich noch weiter. Nachdem der Rettungstrupp irgendwann wieder bergab geklettert war, wurde der Kontakt zu den Bartgeierexperten der Vulture Conservation Foundation gesucht, von denen Michi erst vor einem Tag abgereist war. Sie konnten offenbar gute Tipps geben und als das Rettungsteam abends erneut hochkletterte, gelang es ihnen Dagmar einzufangen und wohlbehalten in die Felsnische zurück zu bringen. Natürlich wurde der Spalt zwischen Zaun und Fels gesichert, damit sich dieser Ausbruchsversuch nicht wiederholt.
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