Unterwegs hatte ich zwischen den Bäumen eine herrliche Sicht auf den Hintersee und kam sogar an zwei Wasserfällen vorbei.
Nach etwa einer Stunde erreichte ich die Halsalm und war von dem Weg sehr begeistert. Natürlich muss man auch hier etwa 500 Höhenmeter überwinden, aber auf viel angenehmere, wesentlich weniger steile Art und Weise. Letztes Jahr war ich vom Klausbachtal aus über die Alm gelaufen und am Hintersee wieder runter, aber der Abstieg war ab der Weggabelung sehr unangenehm. Es ging nämlich in einer Art Schmelzwasserabflussrinne unter und man musste bei jedem Tritt auf die großen Steine achten. Jetzt weiß ich: Wäre ich geradeaus weitergelaufen, Richtung Triebenbach, wäre der Weg zwar ein Stück am Hintersee vorbei gegangen, aber dafür also "vernünftiger" schmaler Wanderweg ohne Stolperfallen. Ich denke die Strecke werde ich beim nächsten Geierbesuch wieder laufen.
Die Halsalm ist sehr idyllisch gelegen und die Kühe passen perfekt ins Bild. Auch eine Gastronomie hat dort geöffnet, so dass man sich bei diesem herrlichen Panoramablick auf die Berggipfel oder den Hintersee sogar stärken könnte.
Ich querte die Alm allerdings nur und machte mich auf der anderen Seite auf den Abstieg. Nur wenige Minuten unterhalb der Alm ist nämlich der Bartgeier-Infostand direkt am Wanderweg gelegen.
Sowohl LBV als auch der Nationalpark haben wieder ein super Team aus Praktikanten und Helfern zusammengestellt, von denen einer netter ist als der andere. Und alle teilen die Begeisterung für die wunderschöne Natur und natürlich die knuffigen Bartgeier! Auch Toni kam kurze Zeit später am Infostand vorbei, als gerade Hochbetrieb mit über 10 Leuten zur gleichen Zeit war. Durch zwei Teleskope, Spektive oder was auch immer können die beiden Bartgeiermädchen in ihrer Felshöhle beobachtet werden. Außerdem gibt es einiges Bild- und Infomaterial.
Stundenlang Fragen zu Geiern beantworten und andere Leute mit unserer Faszination anstecken, Barty und ich waren voll in unserem Element! Weil immer wieder Wanderer vorbeikamen und die beiden Helfer so nett waren, blieb ich deutlich länger am Infostand als geplant. Hier kann ich einfach viel besser helfen als unten beim Beobachtungszelt, obwohl natürlich auch dort die Arbeit viel Spaß macht. Irgendwann riss ich mich aber los und ging weiter bergab, durch die Halsgrube und hinten wieder ein Stück bergauf, um bei den Beobachtern vorbeizuschauen. Unterwegs traf ich Hans und Franziska von der VCF sowie Hansruedi, die gerade Abschied von den Geiern genommen hatten, bevor sie morgen ihre Heimreise in die Schweiz bzw. die Niederlande antreten. Klasse, dass wir uns noch verabschieden konnten!
Auch das Beobachtungsteam rund um Michi, Silke und Lukas war sehr nett und die Zeit verflog, während wird jede Bewegung der Geier beobachteten und dokumentierten. Die beiden Geiermädchen saßen die meisten Zeit nah beieinander. Allerdings wollte es mir einfach nicht gelingen durch das Teleskop Fotos zu machen. Ich werde wohl hin und wieder mal die LBV-Bartgeier-Webcam einschalten müssen, um mir Screenshots von den Geiern zu sichern.
Nachmittags machte ich mich an den steilen, unangenehmen Abstieg ins Klausbachtal, um über den Hintersee zurück zu laufen. Allerdings nicht, ohne mir unterwegs eine köstliche Ration Kaiserschmarrn zu gönnen!
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