Nach dem schrecklichen Besuch im Horror Zoo Veldhoven, wo ich die Gänsegeier-Kinder aus dem Zoo Duisburg von 2016 besucht hatte, brauchte ich dringend Ablenkung, damit ich nicht total in Frust verfalle. Gestern hatte ich eher zufällig gesehen, dass es ca. 25 min von Veldhoven entfernt einen weiteren mir unbekannten Tierpark gibt: Den Dierenpark Zie-ZOO im niederländischen Volkel. Von zu Hause aus wäre es über eine Stunde Autofahrt, also habe ich lieber die Gelegenheit genutzt, wenn ich sowieso schon halbwegs in der Gegend bin. Außerdem: Was sollte mich heute noch schocken!? Der Tierpark ist mit 8,50 € Eintritt wirklich moderat, außerdem gibt es dort einen gratis Parkplatz. Allein deshalb hatte ich nicht viel erwartet. Aber laut Webseite soll es dort Geier geben. Bereits im Eingangsbereich schaute mich ein hübscher Krummschnabel von einem Schild aus an.
Der nette Mann an der Kasse erkannte direkt, dass ich zum ersten Mal hier war. Sofort versuchte er mir sogar auf Deutsch zu erklären, was es im Zoo zu sehen gibt. Als er wissen wollte, ob ich etwas bestimmtes sehen möchte, war die Antwort klar: Die "gieren". Ich könnte mir vorstellen, dass noch nie ein Deutscher auf Niederländisch ausgerechnet nach Geiern gefragt hat ;-) Nach der ersten Überraschung erklärte er mir, dass es eine ältere Voliere gibt, die im normalen Zoo-Bereich zu sehen ist. Im Neubau-Bereich des Zoos, der noch nicht geöffnet hat, gibt es zudem eine große, neue Voliere, in die bereits Geier eingezogen sind. Perfekt!
Der Tierpark ist praktisch auf freiem Acker angelegt und nicht mit großen Zoos zu vergleichen. Aber im Gegensatz zum Zoo Veldhoven wird hier schnell klar, dass man auch mit kleinen Mitteln dennoch zuerst an die Tiere denken kann und besser erstmal die vorhandenen Gehege vernünftig gestaltet, statt in schäbigen Käfigen Tiere zu sammeln und sich erst dann Gedanken über artgerechte Haltung zu machen. Vor allem gab es hier aber viele eher ungewöhnliche Tiere wie unterschiedliche Arten winziger Füchse, einen Albino-Waschbären sowie diese knuffigen Albino-Wasserratten mit viel Nachwuchs.
Geiervoliere Nr. 1! Wäre ich nicht noch immer von Veldhoven schockiert gewesen, hätte ich die Voliere als eher klein empfunden. Aber immerhin wirkte sie gepflegt, sauber, die Geier haben Sitzstangen, Rückzugsorte, Wasser und Schatten. Lieber wenig Platz als Drecksloch!
In der Voliere leben zwei Weißrückengeier, zwei Gaukler und ein Mönchsgeier.
Die beiden Weißrückengeier saßen nebeneinander auf einem Sitzbalken und reinigten sich gründlich das Gefieder mit ihren großen Schnäbeln.
Weißrückengeier und Gaukler, warum muss ich bei dieser Kombination nur sofort an VulPro denken!?
Zum Glück waren die Gaukler hier sehr entspannt und wetzten sich bei meinem Anblick nicht sofort die Krallen. Die beiden Weißrückengeier wirkten ebenfalls sehr gechillt.
Kleiner Nachmittagssnack unter einem Busch. Aas hack!
Mjamm, lecker Knochen mit Aasfetzen.
Der Mönchsgeier wirkte etwas schüchtern und versteckte sich die meiste Zeit im Gestrüpp.
Schade, dass der Hübsche einen Artgenossen in der Voliere hat.
Ein wunderschönes Tier!
Eine Weile später nach einer Runde durch den Zoo hatte sich der Mönchsgeier schließlich doch noch entschieden sich etwas Sonne auf den Schnabel scheinen zu lassen.
Rund um die Geiervoliere trieben sich einige Perlhühner herum. Diese Kombination erinnerte mich wiederum an den Zoo Duisburg. Allerdings mit dem Unterschied, dass sie Perlhühner im Zie-ZOO nicht penetrant schnatterten sondern gemütlich im Sand lagen oder friedlich durch die Gegend schlenderten. Es gab auch einige Albino-Perlhühner.
So hässlich, dass sie schon fast wieder schön sind! Vor allem die Borsten im Nacken.
Im kleinen Souvenirshop konnte ich neben Geierpostkarten sogar einen kleinen Stoffgeier für meine Kolonie erbeuten. In dieser Größe habe ich den Geier noch gar nicht - nur etwas größer und etwas kleiner. Bestens, es geht nichts über Artenvielfalt in der Geierkolonie!
Sonntag, 18. Juni 2017
Dierenpark Zie-ZOO - alte Geiervoliere
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