Nachdem ich mir gestern Abend die wunderschönen "Chinesischen Lichter" im Allwetterzoo Münster angeschaut hatte, habe ich mir eine Nacht im Hotel gegönnt, um heute den Allwetterzoo und die Geier noch einmal bei Tageslicht bewundern zu können. Im Hotel entdeckte ich einen Flyer zu der Sonderausstellung "Wasser bewegt - Erde Mensch Natur" im LWL-Museum für Naturkunde (Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium), das sich direkt neben dem Allwetterzoo befindet. Da die Tiere morgens sowieso noch nicht sonderlich aktiv sind, bin ich also um 9 Uhr erstmal direkt in das Museum gegangen.
Ich hatte mir vorgenommen nicht länger als eineinhalb Stunden zu bleiben, aber die Ausstellung war so groß und interessant, dass ich mich erst nach zwei Stunden schweren Herzen losgerissen habe. Die Zeit braucht man in jedem Fall, um sich alles anzuschauen und den ein oder anderen Info-Text zu lesen. Möchte man alles erkunden, die kleinen Filme ansehen, verschiedene Exponate ausprobieren und diverse Infos lesen, dann sollte man locker vier Stunden und mehr einplanen. Bei der Wasser-Ausstellung fand ich die 3D-Landschaft aus Sand besonders beeindruckend. Eine 3D-Kamera hat die Höhenunterschiede des Sandes gefilmt, ausgewertet und sofort die unterschiedlichen Höhenlinien gekennzeichnet. Hält man seine Hand in die Kamera, so "regnet" es auf die Landschaft und man kann direkt erkennen, wo der "Regen" an den Bergen hinab in die virtuellen Seen läuft. Wirklich faszinierend.
Thematisch war wirklich alles rund ums Wasser abgedeckt: Lebewesen im Wasser, Klimaeinflüsse, Verschmutzungen, Eingriffe durch den Menschen und Auswirkungen auf den Menschen, Energiegewinnung, Seenotrettung,... Ich würde nicht ausschließend, dass ich noch einmal in Ruhe hinfahre, um mir mehr Zeit zu nehmen. Heute war allerdings das Wetter einfach zu schön und die Vorfreude auf die Geier zu groß. Außerdem wollte ich gerne später noch in die Innenstadt.
Neben der Sonderausstellung gibt es natürlich auch noch die Dauerausstellung über Dinosaurier & Co. Ich kann mich gar nicht erinnern, ob ich als Kind schon einmal hier gewesen bin. In jedem Fall ein tolles Museum für günstigen Eintritt! Zusätzlich gibt es noch ein Planetarium im gleichen Gebäude.
Jetzt aber auf in den Zoo. Bei Tageslicht sehen die Lichter-Skulpturen allerdings irgendwie kitschig aus.
Die Gänsegeier, Mönchsgeier und Sekretäre des Allwetterzoo Münster stelle ich im nächsten Blogartikel vor. Jetzt möchte Gustav erstmal das Geiermuseum "Geier-Restaurant" vorstellen, das vor einem Jahr eröffnet wurde.
Zwischen den beiden Eingangstüren des Geiermuseums gibt es eine Nachbildung einer Geierfutterstelle des Angkor Centre for Conservation of Biodiversity in Kambodscha, das sich unter anderem mit Geierschutz beschäftigt. Dieses Center wird aktiv vom Allwetterzoo Münster unterstützt und ich habe seit einigen Jahren immer mal wieder Kontakt dorthin. Leider hat es mit einem Besuch nie geklappt, weil die bevorzugte Monsun-freie Zeit leider nicht wirklich mit meiner Arbeit zu vereinen ist. Außerdem ist die Anreise dorthin sehr beschwerlich und die Geier-Ausbeute relativ gering. Aber ich schließe nicht aus, dass es vielleicht doch irgendwann klappt. Gustav hat sich jedenfalls direkt zu den futternden Geiern gesellt und seinen Schnabel ins Aas gehackt.
Im Geiermuseum werden hauptsächlich die vier Europäischen Geierarten Schmutzgeier, Bartgeier, Gänsegeier und Mönchsgeier vorgestellt. Gustav schaute ein wenig besorgt zu den nachgestellten Wand-Trophäen. Nein, seinen Kopf möchte er dort nicht sehen!
Auf dem großen Picknick-Tisch lud ein großer Geier Gustav auf einen weiteren Snack vom Knochen ein. Dabei beäugte er Gustav allerdings grimmig, damit dieser nicht zu gierig ist.
Hier im Geiermuseum gibt es viele Schautafeln, die zum interaktiven Geier-Erkunden einladen. Außerdem gibt es durch die vielen Fenster einen tollen Blick ins Geiergehege.
Gänsegeier oder Mönchsgeier? Gustav zählt vermutlich zu ersteren.
Eine große Geierskulptur hat ein Fernrohr als Augen. Dabei zeigt ein Auge die Welt aus Menschensicht und das andere Auge die Welt aus Geiersicht mit einer wesentlich stärkeren Vergrößerung. Schließlich können Geier kleinstes Aas aus mehreren Kilometern Entfernung erspähen. Das muss Gustav direkt ausprobieren.
Besonders begeistert ist Gustav von dem großen Holzbuch, das die Europäischen Geierschutzprojekte im Kurzportrait vorstellt. Er weiß nämlich ganz genau, dass all diese Projekte mit ihren engagierten Helfern seine wilden Artgenossen verehren und alles dafür tun, um sie zu schützen. Die meisten der dort vorgestellten Projekte habe ich selber bereits unterstützt...
...zum Beispiel die Stiftung Pro Bartgeier, die sich für die Wiederansiedlung der Bartgeier in den Alpen engagiert...
...und natürlich die Vulture Conservation Foundation (VCF), die alle Geierprojekte koordiniert.
Neben diesen Riesengeier auf Stoffbahnen fühlt sich Gustav plötzlich ziemlich winzig.
Ich finde das Geiermuseum einfach klasse und könnte mir super vorstellen hier eines Tages eine Geieraktion gemeinsam mit dem Allwetterzoo Münster zu starten. Vielleicht zum IVAD?
Von den vielen tollen Eindrücken ist Gustav direkt wieder hungrig geworden. Zeit für einen Snack vom Riesendrachen ;-)
Stellt diese Skulptur hier auch einen Geier dar? Langer, dünner Hals, Halskrause und Schnabel sind überzeugend!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen