Ob sich Riesen-Gustav mit dem plötzlich recht klein wirkenden Nest künftig arrangieren kann? Ich finde er wirkt richtig glücklich und genießt sichtlich die Aussicht auf zwei köstliche Pferde.
Am liebsten hätte ich Riesen-Gustav direkt mit in den Zoo Duisburg genommen, aber ich möchte ihm nach der weiten Anreise erstmal etwas Ruhe gönnen. Außerdem ist in den Zoos nach der Geflügelgrippe-Quarantäne noch immer nicht vollständiger Normalbetrieb eingekehrt, so dass ich lieber kein fremdes Geflügel mitbringe. Ich möchte ja auch nicht, dass Riesen-Gustav direkt eingestallt wird. Auf dem Weg zum Geiergehege entdeckte ich neben dem noch immer leeren Pelikan- und Flamingo-Teich ein rotes Eichhörnchen.
Am Gänsegeier-Gehege angekommen saß Mamageier auf einem Baumstamm in der Sonne.
Und wo steckte Papageier? Im Nest!!! Und wenn ein Geiermann brütend im Nest liegt, dann kann es nur eines bedeuten: Ein Ei!!!
Papageier wirkte ganz schön schmal und zerbrechlich. Er scheint die drei Monate im Stall noch immer nicht weggesteckt zu haben. Die Tierpfleger haben das schmächtige Nest offenbar mit einer Hand voll Stroh unterstützt, aber normalerweise ist das Geiernest viel, viel größer.
Nach einer Weile setzte sich Mamageier in Bewegung und kam zum Nest gelaufen. Die Spannung, ob wirklich ein Ei im Nest liegt, stieg sofort an.Und tatsächlich: Als Papageier zum Platzwechsel aufstand, wurde ein schönes Geier-Ei sichtbar.
Während Papageier sich vom Nest entfernte, kam Mamageier näher.
Merkwürdigerweise scheint sie noch immer Koordinationsprobleme zu haben. Bereits nach ihrer Freilassung hatte sie ja so komische Bewegungen gemacht, als würde sie in die Knie gehen und sich dann in die Lüfte schwingen, aber ohne abzuheben. So ähnlich sah sie auch jetzt aus, als sie sich dem Nest näherte und taumelte hin und her. Einmal stolperte sie sogar über einen Zweig und fiel fast auf den Schnabel. Hoffentlich geht es ihr gut!?
Liebevoll drehte sie mit ihrem Schnabel das Ei, bevor sie sich schützend und brütend wieder drüberhockte.
Viel Erfolg beim Brüten!!!
Später erfuhr ich von einem Tierpfleger, dass das Ei bereits am Montag gelegt wurde. Nur 10 Tage, nachdem die Geier wieder freigelassen wurden. Papageier ist zwar noch sehr schwach, hat aber wieder angefangen fleißig Aas zu vertilgen. Eigentlich wollten die Tierpfleger ein eventuelles Ei entfernen, weil sie Angst hatten der abgeschwächte Papageier könnte eine anstrengende Brut und Kükenaufzucht nicht verkraften. Dann ist es natürlich wichtiger das wertvolle Brutpaar zu schonen und zu schützen. Frisst er aber weiter so gut und wird eine Erholung sichtbar, dann dürfen die beiden ihr Ei behalten.
Papageier beim Flügelstretching.
Und als wüsste er genau, wie er die Tierpfleger beruhigen und sein Ei schützen kann: Ab zum Aas!!!
Das Aas ist übrigens näher am Nest ausgelegt als gewöhnlich. Umso besser, so kann Papageier Kräfte schonen. Die Marabus bekamen hingegen ein paar Fische zugeworfen.
Und die nervigen Perlhühner durften endlich auch den Stall verlassen. So sehr ich mich auch über den Anblick gefreut habe, so wenig habe ich das penetrante Krakeelen vermisst.
So gefällt mir das Gehege schon viel besser, als völlig verwaist wie in den letzten drei Monaten.
Die Ausquartierten saßen gemütlich an ihrem Geier-Pool und hatten sich der Sonne zugewandt.
Ihr Nest schien im Vergleich zu letzter Woche unverändert und es war leider keine Spur von Flirten zu sehen. Ein Tierpfleger hatte mir kurz mitgeteilt, dass das junge Brutpaar bereits vor einer Weile im Stall ein Ei gelegt hatte. Dort waren die Brutbedingungen verständlicherweise suboptimal und das Ei zerbracht. Mehr konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Zwar können Geier nach einem frühen Ei-Verlust nach gut einem Monat noch ein Ei nachlegen, aber die beiden machen mir leider nicht den Eindruck, dass sie daran arbeiten. Schade, da sie sich im letzten Jahr bei ihrer ersten Kükenaufzucht als vorbildliche Geiereltern entpuppt hatten.
Doppeltes Geierpaar (mit Spiegelung).
Ich bin glücklich, dass ich die Duisburger Gänsegeier jetzt endlich wieder bewundern kann.
Wer wird sich denn da gleich den Hals verdrehen!?
Mittlerweile durften die meisten Federviecher den Stall verlassen. So auch die hübschen Riesen-Trappen.
Natürlich durfte ein Besuch beim Koala-Baby nicht fehlen. Das knuffige Fellknäuel hatte sich völlig verschlafen an seiner Koala-Mama festgekrallt und bekam nur schwer die Äuglein auf.
Erst nach einer Weile fing es an kreuz und quer durch das flauschige Fell seiner Mama zu klettern und ihr dann einen süßen Nasenstupser zu geben. Was für ein knuffiges Geschöpf!
Ich gebe es ja zu, Geierküken sind nicht die einzig süßen Tierbabys. Aber sobald sie geschlüpft sind und nach lecker Aasbrei fiepen, stehlen sie allen anderen die Show ;-)
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