Montag, 13. Mai 2013

Patient geheilt!?

Zum ersten Mal hat sich die liebe Andenkondor-Dameheute bemerkbar gemacht, indem sie ein gemütliches Bad genommen hat. Sonst sitzt die nämlich meist nur auf ihrem Lieblingsast oder flüchtet vor dem gewalttätigen Kondor-Mann.
Mit nassen Federn, wie ein begossenes Huhn, sieht sie plötzlich nur noch halb so groß aus.
Bildhübsch!!!
Die Kapgeier in der Brutvoliere waren heute besonders aktiv. Da scheinen wohl einige noch gerne ein Ei produzieren zu wollen. Auf diesem Bild das Bodenbrüter-Pärchen von unserem 2. Ei, hier in ihrem neuen Nest, das sie direkt neben dem alten errichtet haben.
Gegen Mittag kamen dann, wie auch bereits gestern, die wilden Geier angeflogen, um sich im Geierrestaurant noch einmal richtig den Kropf vollzuschlagen. Gut so, da wir zur Zeit mehr Aas haben, als unsere eigenen Geier fressen können.
Ca. 40 Geier kreisten am Himmel, um die 20 sind gelandet.
Unser Palmgeier, der sich vor drei Wochen das Bein gebrochen hatte und nun einen Metallstift zur Stütze am Bein hat, war heute zur Kontrolluntersuchung beim Tierarzt. Leider hat er offenbar eine Entzündung nahe der Stütze, so dass er wieder Medikamente bekommt. Schade, da er sich echt gut entwickelt hatte. Während der letzten Tage konnte er seine Beine so gut nutzen, dass ich seine Futter-Küken nicht mehr kleinschneiden musste. Daher hatten wir gehofft, ihn wieder in die gemischte Voliere zu den Eulen und Milanen umsiedeln zu können, damit er nicht mehr so allein ist. Aber leider muss er nun noch länger in seiner Einzelvoliere bleiben.
Sein Nachbar, der Weißrückengeier, hat hingegen mehr Glück. Zwar fing heute Morgen sein Zehnagel wieder an zu bluten, nachdem er sich den Klebeverband abgezupft hatte, aber dennoch durfte er heute in die Großvoliere zu den anderen Weißrückengeiern und Kapgeiern umziehen. Vorher wurde natürlich sein Zeh noch einmal verarztet.
Mit einer Zange wurde sein abgeknickter Nagel abgekniffen und danach die leicht blutende Wunde mit einem über der Gasflamme erhitzten Messer verödet. Aaaah, bei dem Anblick tat mir ja schon alles weh. Armer kleiner, tapferer Kerl!
Seine Beinwunden sehen mittlerweile wieder richtig gut aus. Natürlich ist noch einiges an Kruste da, aber seit Tagen ohne Verband hat er sich nichts aufgehackt. Also eine gute Chance, dass er auch in der Großvoliere zurecht kommt.
Da die Zehwunde noch immer leicht blutete, bekam er noch ein Stückchen Watte um den Nagel gewickelt...
...und mit Kleber fixiert. Wenn alles verheilt ist, dann müsste der Schutz von alleine abfallen. Hoffentlich verheilt die Kralle wieder gut und bricht nicht bald wieder auf. Der Arme ist in seiner kleinen Hospital-Voliere einfach zu gerne in den Zaun geflattert... Sowas braucht er in der Großvoliere nicht machen, denn dort kann er gemütlich umherfliegen, wenn ihm danach ist.
Obwohl er erst gestern ein richtig großes Ferkel zu Fressen bekommen hat, stürzte er sich in der Großvoliere sofort auf die Stinkeferkel. Brrrrr, na dann Mahlzeit!
Muss schon zugeben, dass ich ihn vermissen werde! In der Einzelvoliere konnte ich ihn jeden Tag bewundern und es genießen, dass er mich anscheinend mochte. Während er die meisten anderen angefaucht hat, konnte ich immer ungefährdet in seine Voliere gehen, um das Wasser zu säubern oder sein Aas auszulegen. In der Großvoliere wird es schwierig sein ihn überhaupt zu erkennen, wenn die Wunden erstmal komplett verheilt sind.
Zwei Geflügel, die mich allerdings kein bisschen mögen, sind die beiden Gaukler. Naja, oder zumindest einer von ihnen. Erst vor einer Woche oder so hat mir einer beim Pool-Säubern den Hut vom Kopf gerissen und neuerdings kann ich kaum in die Nähe der Voliere ohne angefaucht zu werden.
Man kann den Gauklern halt nicht vorgaukeln, sie auf eine Stufe mit Geiern zu stellen. Dabei habe ich ja nichts gegen sie. Im Gegenteil, gerade wenn sie sich richtig fett aufplustern, dann finde ich sie richtig klasse.
Aber offenbar spüren sie, dass es nicht die gleiche Leidenschaft wie bei den Geiern ist. Das tut mir natürlich total leid, denn ich möchte nicht, dass sich irgendein Tier hier benachteiligt fühlt geschweige denn mich nicht leiden kann.
Tja, aber mit den beiden habe ich es mir offenbar gründlich verscherzt. Heute wollte mich einer der beiden dreimal anspringen - zum Glück war der Zaun dazwischen. Mit der Folge, dass ich jetzt wohl nicht mehr in die Voliere gehen soll, um Verletzungen zu vermeiden. Die Krallen und der Schnabel sind nicht ohne!
Tut mir echt leid, ihr Gaukler, wenn ich euch irgendwie verärgert habe - auch wenn ich echt nicht weiß, was ich beim Aas-Austeilen und Pool-Putzen falsch gemacht habe.

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