Am heutigen International Vulture Awareness Day (IVAD), dem Weltgeiertag, habe ich natürlich auch die langjährigen Ehrengäste meines Geierblogs ausgiebig beachtet. Im DierenPark Amersfoort, wo meine Schwesti und ich den heutigen Tag verbrachten, gibt es nämlich auch zahlreiche Marabus, die gemeinsam mit den Gänsegeiern im großen Snavel's Rijk um die Wette fliegen.
Marabus habe ich seit jeher gleichwertig wie Geier behandelt, auch wenn sie natürlich zu den Störchen zählen. Aber ihre besondere Persönlichkeit ist einfach "geierhaft" und auch sie werden von den meisten Menschen leider erstmal spontan als "hässlich" bezeichnet. Bekanntlich liegt die Schönheit im Auge des Betrachters, aber hier in Amersfoort zeigen dich die tollen Langbeine ganz besonders von ihrer besten Seite. Sie kreisen sie mit ihren riesigen Flügel durch die Voliere, stacksen mit ihren langen Beinen durch das Wasser oder über den Besucherweg und in diesem Jahr ziehen sie sogar flauschige Jungtiere auf!
Das Nest befand sich in einem hohen Baum und vom Besucherweg her kaum einsehbar. Nur mit viel Gestrüpp im Vordergrund, auf das sich die Kamera dauernd scharfstellen wollte, konnte ich hin und wieder einen Blick auf die süßen Jungtiere ergattern. Dabei wurde ich sogar Zeuge einer Fütterung durch die stolzen Marabu-Eltern.
Einmal wurden die beiden Hübschen sogar in ihrem Nest von der Sonne angestrahlt, so dass ihr flusiges Gefieder besonders süß zur Geltung kam. Von der Größe her können sie bereits mit ihren Eltern mithalten! Von einer netten Zoobesucherin, die offenbar häufiger begeistert die Jung-Marabus besucht, erfuhr ich, dass die beiden kurz davor sind flügge zu werden! Tatsächlich konnten wir einen der beiden dabei beobachten, wie er kräftig mit den Flügel schlug, um seine Muskeln zu trainieren. Dabei hob er einige Male deutlich vom Nest ab. Es kann sich also wirklich nur noch um Tage handeln, bis er seinen ersten Flugversuch wagt!
In der großen Flugvoliere steht dem Geflügel viel Wasser zur Verfügung. Dies lädt zum Baden und Trinken ein.
Besonders beeindruckend sind die spektakulären Flugeinlagen der Marabus, Gänsegeier und auch Pelikane. Die Voliere ist nämlich so riesig, dass selbst diese großen Vögel vergnügt ihre Runden drehen können, teils minutenlang am Stück.
Viel Aktion entsteht, wenn sich Tierpfleger im Nachtquartier der kleineren Vögel aufhalten. Ich weiß nicht genau, ob die kleineren dort Futter bekommen oder einfach nur die Tierpfleger begrüßen wollen. Jedenfalls habe ich es hier im Tierpark bereits mehrfach erlebt, dass plötzlich zahllose Volierenbewohner zu Fuß oder im Flug zur Tür des Nachtquartieres eilen. Dieses befindet sich durch einen abgesperrten Seitenweg vom Besucherweg getrennt.
Nach ein paar Minuten kam tatsächlich ein Tierfleger aus dem Stall und hat ein paar tote Eintagsküken in Richtung der hungrigen Mäuler geworfen. Diejenigen, die nichts abbekamen, liefen enttäuscht davon. Allerdings liegen in der Voliere noch ein paar ältere Aasfetzen herum, so dass niemand ernsthaft hungern muss.
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