Mittwoch, 30. September 2020

Dolan Fire Update: Iniko bleibt unter Beobachtung!

Die Nachrichten vom Dolan Fire in Kalifornien brechen nicht ab. Ich finde es klasse, wie intensiv die Ventana Wildlife Society (VWS) über den Verbleib der Kalifornischen Kondore berichtet, nachdem weltweit unzählige Geierfreunde hilflos am Bildschirm mitfiebern.

Ende September machte sich das VWS-Team erneut Sorgen um Kondorküken Iniko, nachdem seine Mutter Redwood Queen längere Zeit dem Nest fern blieb. Dies ist besorgniserregend, da Inikos Papa Kingpin noch immer zu den neun vermissten Kalifornischen Kondoren zählt und Iniko dann ganz allein ist.

Iniko und Mama Redwood Queen (c) Ventana Wildlife Society

Das VWS-Team rückte aus, um Iniko und seine Mama genauer beobachten zu können. Iniko bettelte seine Mama nicht nach Futter an. Da Kondoreltern aber nur durch das Betteln des Kükens zum Füttern getriggert werden, blieb das Fressen aus. Iniko schien schwach zu sein, konnte allerdings noch stehen.  Besorgt wollte das Team Iniko sofort aus dem Nest holen, aber Kletterexperten wiesen darauf hin, dass der Redwood, auf dem das Nest in luftiger Höhe thront, durch das Feuer zu stark beschädigt wurde, um sicher hochklettern zu können.

Ein paar Tage später wurde der Zustand noch besorgniserregender, da Iniko nicht mehr gefressen hatte und mittlerweile lethargisch wirkte. Als ein VWS-Mitglied erneut zu Iniko’s Nest wanderte, um nach dem Rechten zu sehen, kam die große Erleichterung: Iniko’s Kropf war prall gefüllt und das Küken wirkte sehr zufrieden. Der Kampfgeist ums Überleben scheint zurückgekehrt zu sein und Redwood Queen trotz aller Widrigkeiten einen guten Job in der Kükenaufzucht zu leisten!

Iniko mit prallgefülltem Kropf (c) Ventana Wildlife Society

Am 29.09. konnte die Kamera nahe dem abgebrannten Kondorgebäude wieder in Betrieb genommen werden und die traurige Zerstörung des Gebäudes zeigen. Ein Funke Hoffnung besteht noch, dass die Kamera vielleicht den ein oder anderen der noch immer 9 vermissten Kondore aufzeichnen wird. Am 05.10. ging schließlich auch eine neue Kamera nahe Iniko’s Nest in Betrieb.

Die Kameras sind wieder in Betrieb (c) Ventana Wildlife Society

Das Dolan Fire brennt übrigens nach wie vor, aber mittlerweile scheinen etwa 85 % unter Kontrolle zu sein.

Montag, 21. September 2020

"Betty" ist wieder da!!!

Heute erhielt ich von meinem Geierfreund Fulvio die tolle Nachricht, dass meine kroatische Patengeierin "Betty" wieder im Geierrestaurant in Progetto Grifone Udine, Italien, gesichtet worden ist.

2010 stürzte der wunderschöne Gänsegeier als Jungtier in seiner Heimat Kroatien, auf der Insel Cres, von seiner Brutklippe ins Meer - vermutlich aufgeschreckt durch ein Boot, das zu nah an die Felsen fuhr. Zum Glück konnten wir das erschöpfte Tier damals rechtzeitig aus dem Meer retten. Da es meine allererste Geierrettung in meinem ersten Geierurlaub war, habe ich den Geier sofort adoptiert. Betty bekam den Krallenring mit der Beschriftung "CFJ", der ihn eindeutig identifiziert!

Vor Jahren lernte ich Fulvio kennen, der an seiner Futterstelle in Udine immer wieder Gänsegeier aus Kroatien in den Sommermonaten sichten kann. Seitdem schickt er mir wann immer möglich Beweisfotos von Betty. Diese Bilder hier stammen von Ende August.
Es kommt mir jedesmal vor wie ein Wunder, wenn ich ein Lebenszeichen von meiner Patengeierin erhalte. Hätten damals aufmerksame Leute nicht das Geierschutz-Center in Beli benachrichtigt, hätte der kleine Flattermann keine Chance gehabt. Jetzt ist er bereits 10 Jahre alt und hat vermutlich schon das ein oder andere eigene Küken großgezogen. Zumindest in diesem Fall wurde ein trauriges Schicksal verhindert und in eine schöne Zukunft verwandelt.

Sonntag, 13. September 2020

Marabus und Geierperlhühner zu Köln

Neben den tollen Königsgeiern gibt es im Kölner Zoo auch einige Marabus. Die hübschen Langbeine saßen in der Sonne und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen.




Wie üblich hatten die meisten Besucher nicht viele nette Worte für die schönen Vögel übrig, aber ich habe ihnen versichert, dass ich sie toll finde!


Diese Krallen sind schon was Feines!







In einer dunklen, sehr alten Ranzvoliere entdeckte ich plötzlich meine besonderen Lieblinge: Geierperlhühner!!! Die Schönheiten waren durch das winzige Gitter bei schlechtem Licht kaum zu fotografieren, aber immerhin konnte ich ihren lieblichen Klang hören.




In der Nilpferdhalle dann die nächste süße Überraschung: Zwei tolle, verpennte Erdferkel!!! Ich muss echt häufiger in den Kölner Zoo fahren, wenn es hier jetzt so tolle Tiere gibt! Habe es schon richtig bedauert, dass ich nur zwei Stunden Zeit hatte, von denen ich locker 1,5 bei den Königsgeiern verbracht hatte.

Und selbst Ohren-mäßig bin ich mit den tollen Erdferkeln und den prachtvollen Karnickeln am Ausgang voll und ganz auf meine Kosten gekommen.




Königliche im Kölner Zoo

Heute besuchte ich eine Freundin in Köln. Da vorher noch zwei Stündchen Zeit waren, machte ich spontan einen Abstecher in den Kölner Zoo, um nach den königlichen Königsgeiern zu schauen. In der Voliere lief vormittags ein beweglicher Rasensprenkler, der den Volienbewohnern nicht geheuer war. Sie hatten sich nämlich am hintersten Ende der Voliere über der Ausgangstür versammelt. Zunächst war einer der beiden Königsgeier noch versteckt, aber nach einer Viertelstunde hoppelte auch er ins Sichtbild.

Der Kommentare einiger Besucher waren mal wieder zum Haareraufen. "Das da oben ist doch ein Karibu, wie der in Südafrika!" Is klar...

"Das da sieht aus wie die Dinger, die dich töten!" Inhaltlich und grammatikalisch OHNE Worte...

Ganz gut fand ich auch: "Die Störche da oben gibt es hier bei uns im Industriegebiet auch!" Da hätte ich fast Lust eine Exkursion in besagtes Kölner Industriegebiet zu unternehmen! Manchmal würde es auch einfach reichen die Tiere zu bewundern und die Klappe zu halten! ;-)

Die Geier schien es zum Glück wenig zu beeindrucken und sie widmeten sich lieber einem ausgiebigen Stretching und der Gefiederpflege.

In diesem Corona-Jahr kann ich meine Zoobesuche leider fast an einer Hand abzählen. Umso schöner, dass es trotz aller Einschränkungen und Vorkehrungen mit diesem spontanen Besuch geklappt hat. Königsgeier sind einfach wunderschöne Tiere und jeden Besuch wert!