Samstag, 16. Dezember 2017

Geier beim Eisbaden

Letztes Wochenende machte mit das plötzliche Glatteis einen Strich durch die Rechnung die Geier im Schnee zu besuchen. Mittlerweile sind Schnee und Glatteis verschwunden, aber die Temperaturen sind immer noch winterlich. Da jedoch heute früh überraschend die Sonne schien, fuhr ich schnell zu den süßen Gänsegeiern und Marabus in den Zoo Duisburg. Schließlich wollte ich mich in jedem Fall für dieses Jahr noch von ihnen verabschieden!
Sofort fiel mir auf, dass die Geier seit meinem letzten Besuch vor einem Monat ein großes Nest gebaut haben. Mamageier war fleißig damit beschäftigt weitere Zweige und Ästchen zu verbauen.
Offenbar will da jemand ein gemütliches Plätzchen fürs Geier-Ei 2018 bauen. Ich drücke den beiden die Daumen, dass es wieder klappt!
Zu Stärkung gab es heute zwei Frühstücks-Karnickel. Traurig, aber von irgendwas müssen die Geier ja leben. Vor allem in der Brutsaison ist es wichtig, dass sie neben ihrem Standard-Rinderbein auch andere Fleischsorten zu Fressen bekommen. Vor allem kleine Knochen für einen gesunden Kalzium-Gehalt helfen der Ei-Entwicklung.
Die vorwitzigen Marabus fingen direkt wieder Streit an und versuchten den Geiern das Aas zu stibitzen.
Außerdem wurden die Geier ebenfalls von wilden Reihern und Krähen belagert.
Dennoch reichte das Aas, um sich den Kropf vollzuschlagen.
Anschließend eilten beide Geier zum Teich und reinigten sich die aasverschmierten Schnäbel an den Steinen und im Gras. Dieses Verhalten ist bei Geiern gleichzusetzen mit unserem Zähneputzen.
Die der nächsten halben Stunde beobachtete ich die Geier dabei, wie sie immer wieder tranken und wassertraten. Sie wollten ganz offensichtlich ein Bad nehmen, aber zögerten immer wieder.
Die Geier hatten am Teich keine Ruhe. Erst kam ein Marabu angeflattert und vertrieb die Geier vom Wasser...
...dann tauchte ein Reiher auf...
...und im nächsten Moment auch noch Hahn und Stachelschwein. Während der gesamte Zoo praktisch menschenleer war, herrschte hier am Teich Hochbetrieb.
Neben diesem riesigen, aufgestachelten Stachelschwein sieht der Geier fast aus wie ein kleines Täubchen.
Beim dritten Anlauf befeuchtete sich Papageier immerhin das untere Gefieder, sprang allerdings noch vor einem richtigen Bad aus dem Wasser heraus.
Als Mamageier aufgab und den Teich verließ...
...zögerte Papageier nicht lang und stürzte sich in die Fluten.
Daraufhin drehte Mamageier sofort um und rannte den ganzen Weg wieder zurück.
Wenn er sich traut, dann traut sie sich auch! Also rein ins Eiswasser!
Nach dem kurzen, eisigen Bad rannten Mamageier schnell in die wärmende Sonne und breitete ihre Flügel zum Sonnenbaden aus.
Papageier gönnte sich derweil ein zweites Bad...
...während die bis dahin unauffällige Rotte Perlhühner angerannt kam. Am Teich angekommen blieben sie im Rudel stehen und fingen an zu Krakelen.
Wehe sie haben Papageier ausgelacht, der zugegebenermaßen wie ein begossenes Huhn aussah.
Kleiner, farbenfroher Zaungast.
Mamageier genoss sichtlich die Sonne und flatterte begeistert auf einem Baumstamm herum.
Kurz darauf schloss sich Papageier ihr an und breitete ebenfalls seine schönen, nassen Flügel aus.
Bildschöne Tiere!!!
Bei den Ausquartierten schaute ich ebenfalls zweimal vorbei. Sie saßen allerdings die ganze Zeit auf einem Sitzbaum und schnäbelten sich im Gefieder herum. Kein Aas, kein Nest, nicht viel los!
Ich wünsche den beiden Geierpaaren und allen anderen Tieren im Zoo einen schönen Jahresausklang und freue mich sehr auf viele spannende Besuch in 2018!!!

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