Aus aktuellem Anlass unterbreche ich nun erneut das Kofferpacken und berichte kurz von dem heutigen „Star der Medien“: Truthahngeier „Sherlock“.
Bereits vor mehreren Monaten war ich beim Googeln auf interessante Berichte aus Niedersachsen gestoßen, in denen von Truthahngeier Sherlock die Rede war. In der April2010-Ausgabe der Zeitschrift „natur+kosmos“ tauchte der Flattermann erneut auf. Dort wurden sein Trainer German Alonso und seine Arbeit mit Sherlock in dem Artikel „Botschafter der Tierwelt“ vorgestellt. Eigentlich wollte ich längst darüber berichtet haben, aber wie leider so häufig mangelte es nicht an Informationen oder Ideen sondern an der Zeit. Heute Vormittag staunte ich dann im Radio nicht schlecht, als von Sherlock berichtet wurde. Weitere Meldungen folgten den ganzen Tag über nicht nur im Radio, sondern auch online und im Fernsehen. Daher nun eine kurze Zusammenfassung, die hoffentlich in ein paar Wochen ergänzt wird:
Sherlock lebt im Weltvogelpark Walsrode – den ich leider bisher noch nicht besucht habe. Als Truthahngeier gehört er zu den Neuweltgeiern, die über einen besonders guten Geruchssinn verfügen. Im Gegensatz zu den Altweltgeiern fehlen Neuweltgeiern nämlich die Nasenscheidewand, so dass man praktisch durch ein Loch „auf dem Schnabel“ (das ist die Nase) hindurchschauen kann. Diesen ausgeprägten Geruchssinn will sich nun die Polizei in Niedersachsen beim Aufspüren von Menschenleichen zu Nutzen machen. Laut Nachrichten sind Polizeihunde nur maximal 20 Minuten belastbar und können in dieser Zeit nur einen relativ kleinen Bereich absuchen. Truthahngeier hingegen suchen aus der Luft, können Aas auf gut 1000 m riechen und stecken damit einen wesentlich größeren Bereich ab. Dazu müssen sie im Vorfeld auf Menschenleichen-Geruch trainiert werden. Versuche durch Trainer Alonso waren sehr erfolgreich. Truthahngeier gehen meist in Gruppen auf Nahrungssuche. Daher wurden nun zwei Truthahngeier-Küken aus Österreich an den Vogelpark Walsrode übergeben, damit sie zusammen mit Sherlock trainiert werden können. Spätestens in einem Jahr sollen sie dann einsatzbereit sein. Wir können also gespannt sein, ob in Zukunft tatsächlich Truthahngeier über Deutschland kreisen werden, um die Polizei tatkräftig zu unterstützen.
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