Wie die Vulture Conservation Foundation (VCF) berichtet, wurden Ende letzter Woche 7 tote Mönchsgeier in Üçlerkayası Keçili im Westen der Zentral-Türkei, nahe der Turkmenbaba Mountains, entdeckt. Diese Berge sind als Brutplatz von Mönchsgeiern in der Türkei bekannt. Die meisten der toten Geier (4 Weibchen und 3 Männchen) waren ausgewachsen. Da die Brutsaison in vollen Zügen ist, kann es nun sein, dass diese Tiere mit ihren Partnern entweder keine Eier mehr legen können oder der hinterbliebene Geier keine Chance mehr haben wir das Ei bzw. Küken alleine großzuziehen. Ein schrecklicher Verlust!
Als die toten Geier gefunden und sofort die zuständigen Behörden informiert wurden, lag schnell der Verdacht nahe, dass die Geier nach dem Verzehr von vergiftetem Aas starben, die mittlerweile weltweit größte Bedrohung für Geier überhaupt. Ihre Körper lagen nah beieinander, was an Vergiftungs-Tatorten häufig der Fall ist. Zur genaueren Untersuchung wurden die Kadaver eingesammelt und obduziert. Außerdem wurden Proben aus Magen, Leber und Nieren entnommen, die auf toxikologische Rückstände untersucht werden.
Die Mönchsgeier-Population in der Türkei wird auf 80-200 Brutpaare geschätzt, so dass durch diesen tragischen Verlust gut 2-9 % der Brut-Population betroffen sind.
Die VCF hat den türkischen Behörden ihre Unterstützung bei den Ermittlungen angeboten. Laut türkischem Gesetz ist es illegal bedrohte Tierarten zu vergiften und/oder zu töten. Hierauf steht eine Gefängnisstrafe von bis zu 3 Jahren. Leider werden Verbrechen an Wildtieren nur sehr selten bestraft. Umso wichtiger endlich ein Zeichen zu setzen und die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen.
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