Wie bereits berichtet, fand vom 13.-15.02.’21 die erste landesweite Andenkondor-Zählung in Kolumbien statt. Im Vorfeld wurde ohne wissenschaftliche Grundlage vermutet, dass es in Kolumbien etwa 130 Exemplare der größten Geierart weltweit gibt.
An der großen Zählung nahmen 207 freiwillige Helfer, Biologen, Mitglieder der indigenen Bevölkerung sowie Naturschutzorganisation und Beamte teil. Insgesamt konnten an 44 der 84 verschiedenen Beobachtungspunkten tatsächlich Andenkondore gesichtet werden.
Nach Auswertung aller Sichtungen konnten 63 unterschiedliche Individuen identifiziert werden. Es gibt mehr erwachsene Exemplare als Junggeier (Verhältnis 1,43 :1) und deutlich mehr Männchen als Weibchen (Verhältnis 1,13:1). 34 Andenkondore wurden in den nordöstlichen Anden Kolumbiens gesichtet, weitere 16 in der karibischen Region Sierra Nevada de Santa Marta und Serrana de Perija. Im Nationalpark Los Nevados gab es 7 Kondore und je 3 im Parque Puracé und in Resguardo Indégena Chéles-Cumbal, im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Ecuador.
Es konnten sogar Nistplätze und Brutverhalten beobachtet werden. Dennoch ist es besorgniserregend, dass die tatsächliche Zahl weniger als der Hälfte der geschätzten Zahl entspricht.
In den späten 1980er- und in den 1990er-Jahren wurde in Kolumbien ein Wiederansiedlungsprogramm von Andenkondoren in Zusammenarbeit mit der Zoological Society of San Diego durchgeführt. Insgesamt wurden 71 Andenkondore ausgewildert, von denen leider nur 39 überlebten. Danach wurde das Fortpflanzungsverhalten der Andenkondore allerdings nicht weiter analysiert.
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