Sonntag, 11. August 2019

Dierenrijk in Mierlo

Nachdem ich im Ouwehands Dierenpark relativ schnell das Gefühl hatte alles gesehen zu haben, wollte ich den Ausflug nicht einfach so abbrechen. Also bin ich spontan noch zum Dierenrijk in Mierlo, ebenfalls in den Niederlanden, gefahren. Von diesem Tierpark hatte ich erst kürzlich gelesen und war neugierig. Da am frühen Nachmittag der Hauptparkplatz überfüllt war, konnte ich praktischerweise auf einem Behelfsparkplatz kostenlos parken. Immerhin ein netter Ausgleich zu dem erneut recht hohen Eintritt. Tja, in den Niederlanden ist man einfach grundsätzlich mit 20 Euro und mehr dabei. Mehrere Zoos dort sind es mir definitiv wert. Bei anderen muss ich einfach sagen, dass ich für das Geld mehr erwarten würde.
Im Dierenrijk hat mir die gesamte Atmosphäre direkt viel besser gefallen als in Ouwehands. Es wirkte familiärer, die Gehege waren unspektakulär aber gepflegt und es gab (außer Pandas) auch spannendere Tiere zu beobachten. Natürlich ging auch hier der Weg vorbei am Geiergehege, das von zwei Gänsegeiern bewohnt wird.
Das Gehege ist teil eines großen Volierenkomplexes, durch das die Besucher hindurch gehen können. Vom Besucherweg aus sind die Geier in einem separaten Gehege untergebracht, das Besucher nicht betreten können. Die Voliere ist aber von drei Seiten einsehbar.
Von außerhalb der angrenzenden Durchlaufvoliere waren die Geier besser zu beobachten, da sie dort nah am Gitter saßen.
Während einer der beiden nur gechillt auf dem Boden lag, zupfte sich der andere Geier mit seinem Schnabel das Gefieder sauber und hüpfte ein paar Schritte umher.
Im oberen Bereich ist die Voliere nur geschätzt 2,5 m hoch. Im hinteren Teil geht es dann etwas bergab und die Voliere wird höher. Oben scheint aber der bevorzugte Platz der Geier zu sein, auch wenn dort wiederum ein Spielplatz mit viel Kindergeschrei nicht fern ist.
Sehr hübsche Tiere!
Hier ist es kein Problem gewesen noch einmal zu den Geiern zurück zu kehren. Die Besucher haben sich im Tierpark gut verteilt, es gab keine Einbahnstraßen oder Sackgassen und die Geier waren gut zugänglich.
Aber auch andere Tiere waren schön zu beobachten. Die Löffler waren mit ihren außergewöhnlichen Schnäbeln sehr aktiv.
Und zwei Eisbär-Jungtiere planschten stundenlang vergnügt in einem Wasserbecken.
Insgesamt war es schön den Tierpark einmal erkundet zu haben. Auf die Liste meiner jährlichen Zoobesuche wird er es allerdings durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis nicht schaffen. Im Umkreis von 1:30 Std haben mich einfach der Burgers Zoo, DierenPark Amersfoort und der ZooParc Overloon mehr begeistert. Auch den Dierenpark Zie-ZOO mag ich sehr gerne. Er ist zwar deutlich kleiner als die anderen Zoos, hat dafür aber ganz besondere Tiere, freies Parken und fairen Eintritt!

Nix als Pandas

Heute früh bin ich spontan zum niederländischen Ouwehands Dierenpark nach Rhenen gefahren. Dort bin ich vor Jahren einmal kurz im Winter auf der Rückfahrt von Egmond aan Zee angehalten, aber nicht sonderlich begeistert gewesen - vor allem nicht bei den hohen Eintritts- und Parkgebühren. Seit wenigen Jahren gibt es dort große Pandas, was natürlich wirklich etwas besonders gibt. Die gibt es sonst noch im drei Stunden entfernten Pairi Daiza hinter Brüssel oder dann erst wieder im Zoo Berlin und in Wien. Zum Ouwehands Dierenpark sind es nur 1:15 Std. von hier. Als die Pandas eingezogen waren, musste man als Besucher online eine konkrete Zeitspanne buchen, in denen man die Pandas sehen durfte. Das ist zum Glück nicht mehr so. Dafür sind die Preise aber noch saftiger geworden. Am Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien teurer als werktags und wer das Ticket erst an der Kasse kauft zahlt nochmal obendrauf. Dazu horrende Parkgebühren.
Jetzt scheue ich mich nicht für diverse herrliche, besonders Zoos in den Niederlanden deutlich mehr Geld auszugeben zum Beispiel für unsere Ruhrgebietszoos, aber dieser Zoo ist Preis-Leistungs-mäßig jenseits von gut und böse!
Auf den ersten Blick sieht der Zoo wirklich aus wie einer der großen, besseren, aber leider trügt der Schein, jedenfalls meiner Meinung nach. Die vermutlich einstmals modernen Gehege und Spielplätze sehen richtig abgelebt und ungepflegt aus. Kein Vergleich zu anderen liebevoll gestalteten Zoos, wo regelmäßig Farbe erneuert oder Holz mit Pflegemittel behandelt wird. Es gibt große, leerstehende Gebäude, die eher verfallen wirken statt dass dort Umbauten sichtbar geplant sind. An manchen stellen gibt es große Leerflächen und an anderen Stellen drängen sich die Massen durch zu schmale Gänge. Besonders problematisch wird es, wenn man sich nicht an die vorgeschlagenen Rundwege hält, sondern entgegen der Besuchermengen laufen möchte.
Zum Geiergehege muss man zum Beispiel zwangsläufig durch ein Aquarium gehen, das trotz angenehmer Außentemperaturen total schwül, heiß und stickig war, außerdem viel zu eng. Von dort gelangt man in einen Gittertunnel durch das riesige Geiergehege. Die Tiere könnten als auf dem Gitterdach des Tunnels laufen, aber nicht auf den Besucherweg gelangen. Das Gehege ist wirklich riesengroß und dicht bewachsen. Allerdings konnte ich nur einen Königsgeier im hintersten Winkel erkennen und zwei Mönchsgeier. Ich glaube ich hatte noch den Flügel eines dritten Mönchsgeiers gesehen, bin mir aber nicht sicher.
Leider schaute der Königsgeier nur aus dem Gehege heraus in die Ferne und bewegte sich ansonsten nicht.
Der eine Mönchsgeier saß in der Nähe des Königsgeiers und drehte immerhin ein paarmal seinen Kopf in alle Richtungen.
Ein sehr hübsches Tier mit tollen flauschigen Federn und einem eleganten Gesichtsausdruck.
Blick in die Voliere.
Besuchertunnel.
Hier gibt es Sitzmöglichkeiten, um die Geier besser beobachten zu können.
Auf einem hohen Baumstamm entdeckte ich den zweiten Mönchsgeier.
Dieser war teilweise mit Gefiederpflege beschäftigt.
Am Besucherweg gab es auch eine Schautafel, die 8 verschiedene Mönchsgeier und ihre Herkunftszoos vorstellte. Da ich höchstens drei entdeckt habe, kann ich nicht sagen, ob die Infos aktuell oder veraltet sind.
Da am Ausgang des Geiertunnels ein "Durchgang verboten"-Schild stand, fehlte mir nach der insgesamt sehr enttäuschenden Runde durch den Zoo leider hinterher die Motivation noch einmal den ganzen Weg durch das enge Aquarium zu den Geiern zurück zu laufen.
Das Panda-Gehege und das dazugehörige Haus war natürlich in allerbestem Zustand mit frischer Farbe und gepflegter Erscheinung. Leider scheint hier wirklich das ganze Geld einfach nur in diesen Publikumsmagneten gesteckt zu werden.
Ich kann verstehen, wenn jemand hinfährt, damit er einmal den großen Panda sehen kann. Oder dass Leute mit Jahreskarte gerne zum Spazierengehen oder wegen der Spielplätze hinfahren. Aber als Tagesbesucher mit der Erwartung eines außergewöhnlichen, gepflegten Zoos - für diesen enormen Eintrittspreis - würde ich diesen Zoo leider wirklich nicht empfehlen.

Freitag, 9. August 2019

Spontanbesuch bei Papageier

Heute ergab es sich, dass ich nach Monaten spontan bei den Gänsegeiern und Marabus im Zoo Duisburg vorbeigeschaut hatte.
Mamageier saß auf einem Felsbrocken und hielt das Geschehen im Gehege im Auge.
Die Marabus schienen mir nicht sehr zahlreich vertreten. Einer trank genüsslich einen frischen Schluck Wasser aus dem Teich.
Zwischen Bäumen versteckt entdeckte ich Papageier im hinteren Bereich des Geheges. Wie schön, diesen tollen Prachtgeier wiederzusehen!!! Auch wenn ich ihn ja hätte jederzeit besuchen können und es lange nicht getan hab, ich habe ihn sehr vermisst!
Das Laufen fällt ihm nach wie vor sehr schwer, er humpelt sehr stark und sieht ziemlich schmal aus. Aber dennoch wunderschön und edel!
Vorsichtig näherte er sich Mamageier auf ihrem Felsen. Sie schien das allerdings nicht so toll zu finden.
Nachdem sie vom Felsen geflattert kam, gab es ein kurzes Gerangel mit Papageier, woraufhin sie Richtung Teich verschwand.
Kräftiges Gefiederausschütteln...
...und anschließende Gefiederpflege.
Die Aussicht vom Geiergehege hat sich stark verändert. Vorne neben dem Baum ist der bevorzugte Brutplatz des fluginvaliden Geierpaares. Die bogenförmige Konstruktion im linken, hinteren Bereich wird eine neue Vogelvoliere, die an der Stelle der abgerissenen Fasanerie entsteht. Rechts im Hintergrund hat sich auch einiges verändert: Nachdem die Wisente abgegeben wurden, hat der Umbau ihres Geheges in das neue, viel größere Löwengehege begonnen. Daher ist zur Zeit auch eine Seite des Geiergeheges nicht zugänglich.
Heute erhielt ich die Bestätigung, dass das einstmals ausquartierte Gänsegeierpaar tatsächlich an den Opel-Zoo in Kronberg im Taunus abgegeben wurde. Dort haben sie ein viel größeres Gehege, wo sie sich offenbar sehr wohl fühlen. Sie hatten sogar kurz nach ihrem Umzug bereits einen ersten Brutversuch im neuen Heim gestartet. Ich freue mich sehr für sie, dass sie ein schönes Zuhause gefunden haben - auch wenn sie mir sehr fehlen!