Zu diesem Thema ist kurz vorher ein Artikel veröffentlich worden, der einen guten Überblick über den Einfluss der Nachfrage an Geier-Körperteilen auf die heimische Geier-Population gibt. Eine Zusammenfassung wurde bereits auf der European Vulture Conference der Vulture Conservation Foundation (VCF) in Portugal vorgestellt, aber ein paar mehr Infos hierzu können sicher nicht schaden.
Geier-Körperteile werden in der traditionellen Medizin und zu anderen Glauben-basierten Zwecken genutzt, da sich die Kunden eine Heilung von einer Vielzahl verschiedener physischer und psychischer Krankheiten erhoffen. Aufgrund der guten Sehkraft von Geiern wird ihnen außerdem nachgesagt, dass sie in die Zukunft schauen können – und dabei u. a. die Lottozahlen oder das Ergebnis von Fußballspielen vorhersagen können. Geier gehören damit zu den begehrtesten gehandelten Vogelarten. Der illegale Handel mit Geier-Körperteilen ist flächendeckend bekannt, von Nigeria bis Südafrika. Die Frage ist nun, wie sich die hohe Nachfrage auf den migrierenden Schmutzgeier auswirkt.
(c) Sahara Conservation Fund |
2018 wurden viele Märkte in Niger und Nigeria auf Geier-Körperteile, speziell Schmutzgeier, untersucht. Dabei wurde je Markt dokumentiert wie viele Verkaufsstände Geier-Körperteile anboten, wie viele früher Geier-Körperteile angeboten haben und wie viele wiederum Geier-Körperteile verkaufen würden, wenn sie denn welche hätten. Außerdem wurden die Verkäufer nach der Herkunft der Geier gefragt und wie groß sie die Geier-Population einschätzen.
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Der Hauptgrund dafür, dass auf den Märkten in Nigeria keine Schmutzgeier gefunden wurden, liegt laut den Verkäufern daran, dass Schmutzgeier in Nigeria sehr selten geworden sind. Sie stimmten zu, dass dies vor allem an der direkten Verfolgung für illegalen Handel, Medizin, Rituale oder Nahrung liegt. In Niger merkten die Händler an, dass die Geier-Population durch die hohe Nachfrage aus Nigeria dezimiert wurde. Es zeigte sich zudem, dass aufgrund der schwindenden Population die meisten Geier-Körperteile nicht mehr aus Nigeria oder Nachbarländern wie Niger, Tschad, Kamerun oder Burkina Faso kommen, sondern auch aus entfernteren Ländern wie Mali, Senegal oder der Zentralafrikanischen Republik. Die hohe Nachfrage an Geiern in Nigeria beeinflusst also eindeutig auch die Geier-Populationen im subsaharischen Afrika.
(c) Sahara Conservation Fund |
Um den Handel mit Geier-Körperteilen in Nigeria zu stoppen, wurde durch die Nigerian Conservation Foundation (NCF) gemeinsam mit BirdLife Africa ein neues Projekt gegründet. Dieses wird vom United States Fish and Wildlife Service (USFWS) finanziert.
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