Samstag, 27. Juli 2019

Über 50 Geier in Nigeria vergiftet

Leider gibt es wieder eine schreckliche Meldung, diesmal aus Enugu in Nigeria.
Besucher des Eke-Ihe Marktes waren schockiert, als sie über 50 tote Geier auf der Straße liegen sahen. Ein Online-Video der Schreckensszene machte sofort die Runde und lösten Bestürzung und Panik unter den Anwohnern aus. Im Video wurde spekuliert, dass die Geier vergiftetes Fleisch einer Kuh gefuttert hatten, das auf dem Markt verkauft wurde. Daher sahen sich auch viele Menschen in Gefahr. Die Polizei konnte diese Spekulationen aber schon bald widerlegen und versicherte, dass keine Gefahr für die Besucher des Marktes und die Käufer von Kuhfleisch besteht.
Die Geierart wurde in den Berichten nicht genannt, aber in dem verwackelten Video konnte ich Kappengeier erkennen.
Eine Untersuchung ergab, dass die Geier durch Wilderer getötet wurden, um einzelne Körperteile weiter zu verkaufen. In der traditionellen Medizin gibt es noch immer Leute, die dem Aberglauben verfallen sind, dass das Tragen von Geierkörperteilen oder das Rauchen von Geierhirn bestimmte Fähigkeiten verleiht wie z. B. das Vorhersehen von Lottozahlen. Der Handel mit Geierkörperteilen ist illegal, aber leider dennoch in vielen Ländern Afrikas weit verbreitet.

Die Nigerian Conservation Foundation (NCF) hat vor Kurzem ein 2-Jahres-Projekt gestartet, um gezielt den illegalen, glauben-basierten Handel mit bedrohten Geier(körperteile)n in Westafrika zu bekämpfen. Erste Untersuchungen in 2017 hatten drei Märkte identifiziert, die Hauptanlaufstelle für den Handel mit Geiern sind: kano, Ibadan und Ikare. Dort werden Geier, tot wie lebendig, im Stück oder zerstückelt angeboten. Ein ganzer Geier kostet ca. 75 €, ein Geierkopf immerhin die Hälfte.
Die NCF arbeitet gemeinsam mit BirdLife Africa und wird vom United States Fish and Wildlife Service (USFWS) finanziert. Neben Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung wird auch nach pflanzlichen Alternativen zu Geierkörperteilen gesucht, die bei Heilpraktikern beworben werden sollen. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst und der Vollzugsbehörde.

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