Heute erkundeten Gustav und ich zwei Tierparks, in denen ich bisher noch nicht gewesen bin: Das Landgoed Hoenderdaell und das Aquarium im Fort Kijkduin in Den Helder. Auf beide Parks war ich gestern zufällig zum ersten Mal online gestoßen. Mit dem Landgoed Hoenderdaell wollte ich anfangen, weil es dort laut Internet ein paar Geier geben soll. Und tatsächlich: Bereits am Eingang grinste mich ein wunderschöner Sperbergeier an.
Der Tierpark ist idyllisch auf einer Landzunge umgeben von Wasser gelegen und beinhaltet neben dem Parkgelände mit Gehegen auch herrschaftliche Anwesen. Mit dem ganzen Viehzeugs im Garten lässt es sich sicher herrlich leben! Von Frühjahr bis Herbst gibt es hier eine Greifvogel-Flugshow, bei der auch ein Sperbergeier und ein Kappengeier teilnehmen.
Der Park ist im Sommer vermutlich schöner, aber mir hat auch der weiße Pulverschnee gefallen, der immer wieder vom Himmel herabgerieselt ist.
Gustav hatte ich in der Tasche mitgeschmuggelt, aber wegen der Vogelgrippe ist er besser nicht rausgeklettert. Nicht, dass er plötzlich noch eingestallt wird.
Die meisten Gehege wirken leider sehr alt und ungemütlich, aber es gab mehr zu sehen als erwartet.
Zeitgleich mit meinem Besuch wurden alle Tiere von einem Tierpfleger gefüttert, so dass es viel zu beobachten gab. Am erstaunlichsten waren die Riesen-Emus, die haufenweise Chicorée am Stück verschlungen haben. Das sah zum Totlachen aus!
2017 entsteht ein neues Greifvogel-Haus, in das auch die Geier einziehen werden. Zur Zeit sind aber nur einige Wände und Gitter zu sehen. Ich könnte mir vorstellen im Sommer 2018 wieder vorbeizuschauen und mir das neue Gehege anzusehen.
Hinter einer Hecke konnte ich schließlich die Flugshow-Geier ausfindig machen, leider in einem für Besucher gesperrten Bereich. Hier zeigt sich wieder, warum Menschen Abstand zu Flugshows nehmen sollten. Obwohl die Vögel zur Zeit gar nicht fliegen, saßen sie in winzigen Gitterkäfigen oder noch schlimmer auf Falknerstangen angekettet. Ein trauriger Anblick. Diesen Sperbergeier hier hätte ich am liebsten direkt freigelassen und mitgenommen!
So ein edles Tier gehört nicht in einen Käfig! Immerhin hatte er den Kropf genüsslich voll und musste nicht Hunger leiden.
Noch versteckter sah ich den Kappengeier.
Als hätte er mich hinter der Hecke entdeckt, flatterte er auf eine andere Sitzstange, damit ich ihn etwas besser bewundern konnte. Ein süßer Mini-Geier! Auch ihm würde ich zumindest eine wesentlich schönere Voliere wünschen!
Das Landgut verfügt zudem über eine riesige Raubkatzensammlung und einen weltweit einzigartigen Jagdsimulator, der den Raubkatzen das Jagen wieder antrainieren soll. Auf diese Weise könnten verhaltensgestörte oder von Hand aufgezogene Raubkatzen der Jagdinstinkt neu antrainiert werden, damit sie eines Tages in die Freiheit entlassen werden können. Zwar habe ich mir die Arena und die vielen Löwen und Tiger angeschaut, aber irgendwie wollte ich lieber Abstand zu der Vorführung nehmen. Es kam mir irgendwie komisch vor, dass es ein Restaurant mit Blick in die Arena gibt und Besucher komplett hinter Glas um die gesamte Arena herumlaufen können. Das hatte mir deutlich zu viel von Sensations-Zirkus, auch wenn die Absicht des Simulators in eine gute Richtung geht.
Anschließend ging es weiter nach Den Helder, wo ich mir das Aquarium im Fort Kijkduin ansehen wollte. Online wirkte es zwar klein, aber in alten Fortmauern irgendwie nett angelegt.
Der Eindruck wurde voll und ganz bestätigt. Es war relativ überschaubar, aber interessant angelegt. Zum Eintritt gehört auch das Museum zur Kriegsgeschichte, aber das habe ich eher im Durchsprint angeschaut. Da sind mir Tiere doch wesentlich lieber!
Die Seepferdchen waren natürlich das Highlight. Da werden Kindheitserinnerungen wach, als ich noch Seepferchen in allen Formen, Farben und Varianten gesammelt hatte.
Wenn man mal in der Gegend ist, dann kann man sich das Aquarium ruhig anschauen. Aber es wird wohl eher nicht auf meiner to-do-Liste bei künftigen Egmond aan Zee Besuchen landen.
Als ich nachmittags zurück in Egmond aan Zee war, schlangen sich Gustav und ich erstmal die Wampe voll. Die genusshafte Pommesbude hatte nämlich endlich geöffnet und da praktisch keine Touris unterwegs sind, musste ich nicht lange auf mein Mittagessen warten. Köstlich!
Im übelsten Touristenkitschbilligramschladen durfte sich Gustav ein Spielzeug aussuchen. Mit Stolz trug er daraufhin einen Drachen in Fischform durch den Ort bis zum Leuchtturm. Dort wollte er sein neues Spielzeug direkt ausprobieren.
Mittlerweile ist Gustav im ganzen Ort bekannt. Aus Mangel an Touristen fällt es irgendwie auf, wenn nur eine Person mit Kamera herumläuft... und sie dann noch ständig einen Stoffgeier ablichtet ;-)
Die Kombination mit Drachen fanden die Leute besonders klasse. Zwei nette Damen fragten ihn höflich, ob er gerade Urlaub macht und machten ihm nette Komplimente. Daraufhin wurde er ganz rot um den Schnabel.
Trotz eisiger Temperaturen und Pulverschnee hielt sich der Wind etwas in Grenzen. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag... da kann Gustav seinen Fisch bestimmt nochmal ausprobieren.
Jetzt gibt's zum Abendessen aber erstmal lecker Vlaas.
Freitag, 10. Februar 2017
Gustav auf Landgoed Hoenderdaell und im Fort Kijkduin Aquarium
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