Dienstag, 30. Oktober 2012

Das Volunteer-Haus

Heute war ich ausnahmsweise nicht den Andenkondoren zugeteilt, sondern habe einen "Minga-Day". Das ist der Tag, an dem wir allen möglichen Kleinkram erledigen sollen, wie Karnickelstall gründlich säubern, wenn nötig Pappkartons vom Papier-Müll sammeln und als Sitzunterlagen für die Karnickel zurechtschneiden, neues Wasser in die Unterkunft bringen (wir haben einen riesigen Wasserspender, müssen diesen aber alle paar Tage in der Hacienda nachfüllen), Feuerholz holen und und und. Dennoch hat man eigentlich den Großteil des Tages anschließend frei. Grund genug für zwei, drei Stündchen zu den Kondoren zu laufen, unterwegs mit netten Touristen zu plaudern (ca. 2 Touristen tauchen hier im Schnitt am Tag schon auf) und nach Brillenbären Ausschau zu halten. Leider habe ich sie heute nicht gesehen. Nathan, der schon früher bei den Kondoren war, hatte unterwegs aus weiter Ferne eine Bärenmutter mit ihrem Kind gesehen. Wilder Kondore trieben sich nicht herum und als die Wolken immer dunkler wurden, machte ich mich schon eher auf den Heimweg.
Zeit genug einmal meine Unterkunft für insgesamt 6 Wochen vorzustellen: Das Volunteer-Haus auf der Haciuenda Zuleta:
Der kleine Weg führt direkt in den Garten und zur Eingangstür.
Das ist unser Volunteer-Haus vom Garten aus gesehen. Sehr schon mit riesiger Panoramascheibe.
Unser Garten, in dem meistens zwei Kälbchen zum Grasen festgebunden sind.
Der Eingangsbereich ist wie ein großer Wintergarten mit herrlichem Blick in die Natur. Die Tür hinten rechts führt zum Männerzimmer, neben dem Sofa ist noch eine Tür fürs Frauenzimmer und am anderen Ende sind Küche und Bad.
Aussicht nach draußen.
Nur unschwer zu erraten: Dieses Chaos ist mein Schlafbereich. Mit weniger als 5 Decken geht hier nachts gar nichts, da die Kaminwärme nur schwach in die Ziummer zieht.
Das Frauenzimmer.
Unsere Küche mit Vorräten für Frühstück, Lunchpaket und den Nachmittagssnack vor dem relativ späten Abendessen, dass es dann in der Hacienda gibt.
Die Sitzecke in der Küche und Computer, um unsere Kondor-Beobachtungen abzutippen. In der Küche ist der WLan-Empfang am besten, zum warmen Kamin hin wird er leider wesentlich schwächer.
Sobald nachmittags einer ins Haus kommt, wird gleich der Kamin angemacht. Das Ding ist leider so schlecht konstruiert, dass gut 90 % der Wärme direkt durch das Abzugsrohr entschwindet.
Daher machen wir es uns nachmittags und abends vor dem Kamin gemütlich, wo immerhin etwas Wärme ankommt. Notfalls reichts auch aus, um innerhalb von zwei Tagen ein Kleidungsstück oder Handtuch zu trocknen.
Zum Waschen gibt es übrigens draußen einen Waschstein und auf der Terrasse hinterm Kamin Wäscheleinen. Bei heute nur 30 % Luftfeuchtigkeit sollte der Kram also innerhalb von 24 Stunden weitestgehend trocken sein...
Das Kaminanzünden klappt von Tag zu Tag besser, bald habe ich den Dreh raus. Und wenn sich nicht mal wieder ein kleiner Skorpion ins Haus verirrt, dann lässt es sich hier ganz gut aushalten. Bin nur gespannt, wie es ab Freitag hier klappt, wenn wir statt zu zweit dann plötzlich zu fünft sind. An den Tagen, wo unsere Projektleiterin dabei ist, sogar zu sechst.

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